Zwei Tage nach dem tödlichen Busunglück auf der portugiesischen Atlantikinsel Madeira werden noch 16 Verletzte im Krankenhaus Dr. Nélio Mendonça in Funchal behandelt. Zwei von ihnen lägen weiter auf der Intensivstation, zitierte die Online-Zeitung "Observador" die Klinikdirektion. In Lebensgefahr befinde sich aber niemand mehr.
Bei den 16 Patienten im Krankenhaus handele es sich um 14 Deutsche und 2 Portugiesen, hieß es weiter. Bei dem Unfall waren auch der Fahrer und der Reiseleiter verletzt worden, beides Einheimische. Der Fahrer konnte Berichten zufolge bisher nicht zum Unfallhergang befragt werden. Ursprünglich waren 28 Verletzte in das Krankenhaus gebracht worden, "26 mit deutscher Nationalität", erklärte die Klinik. Ein Patient starb später. Zahlreiche andere wurden mittlerweile entlassen.
Maas besuchte Unfallort
Außenminister Heiko Maas ist seit Donnerstag auf der portugiesischen Atlantikinsel. Er traf dort seinen Amtskollegen Augusto Santos Silva, besuchte die Unglücksstelle, an der er einen Kranz niederlegte, und dankte den Hilfskräften. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, die Verletzten, die transportfähig sind, nach Hause zu bringen", sagte Maas. Außerdem würden die Angehörigen der Gestorbenen informiert. Maas war auch bei den Verletzten im Krankenhaus.
Unter den 29 Todesopfern sind wahrscheinlich 27 deutsche Staatsangehörige. Nach portugiesischen Medienberichten könnten auch zwei Einheimische ums Leben gekommen sein. Die Identifizierung der Opfer soll voraussichtlich bis Samstag abgeschlossen sein.
Am frühen Mittwochabend war ein Reisebus mit Dutzenden deutschen Urlaubern in dem Ort Caniço von der Straße abgekommen und einen Abhang hinunter auf ein Haus gestürzt. Die Urlauber wollten vom Hotel Quinta Splendida im östlich der Inselhauptstadt gelegenen Ort zu einem traditionellen Abendessen nach Funchal fahren.
Der verunglückte Bus war erst fünf bis sechs Jahre alt. Der Mann am Steuer galt als erfahrener Fahrer. Die Behörden warnten vor vorschnellen Festlegungen auf eine Unfallursache, bevor eindeutige Ermittlungsergebnisse vorliegen.
Quelle: n-tv.de
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