Gemeinsam mit 15 Hunden wohnt Yuri auf einer Müllhalde. Hier ist die Luft klar, er hat seine Ruhe. Die Hütte, in der er wohnt, hat er aus Dingen gebaut, die er vor Ort gefunden hat, seine Hunde füttert er mit Abfall. Mit seinem Leben scheint der Mann zufrieden.
Die 24-jährige Fotografin Nanna Heitmann hat ihn und andere Menschen, die rund um den Fluss Jenissei wohnen, fotografiert. Mehrere Wochen lang fuhr sie von der autonomen Republik Tuwa bis nach Jenisseisk in Sibirien.
Im vergangenen Jahr machte die Studentin ein Auslandssemester im sibirischen Tomsk. Vorher wusste sie wenig über das Heimatland ihrer Mutter, kannte nur Moskau und das, was sie aus sowjetischen Kinderfilmen und slawischen Märchen erfahren hatte.
Nun besuchte sie kleine Siedlungen wie Erzhey oder Schagonar, aber auch größere Städte wie Krasnojarsk oder Kyzyl. Alle Orte liegen in der Nähe des Jenissei.
Der Fluss gilt als wasserreichster Strom Sibiriens und einer der größten Russlands. Insgesamt ist er rund 4000 Kilometer lang, entspringt an der mongolischen Grenze und fließt bis in die Karasee des Polarmeers - so weit kam Heitmann allerdings nicht.
Ihre letzte Station war Jenisseisk: Wäre sie noch weiter in den hohen Norden Sibiriens gefahren, hätte sie auf das Postschiff zurückgreifen müssen, das als einziges Verkehrsmittel die Dörfer miteinander verbindet.
Heitmann wollte das Leben entlang des Flusses dokumentieren, aber auch die Mythologie der Region erforschen. Schnell merkte sie, dass der Jenissei nicht das zentrale Thema für sie war, sondern dass es ihr mehr um die Lebensweisen und die Charaktere der Menschen ging.
Wer hier lebt, muss zäh sein
Sie traf Menschen wie den Biologen Nikolai Putinzov, der die größte Sammlung an Insekten und Amphibien in Tuwa besitzt; Vaselisa, die in einem Dorf lebt, in dem Altgläubige jahrhundertealten christlichen Riten folgen; oder Julia aus Krasnoyarsk, die davon träumt, Balletttänzerin zu werden und dafür täglich fünf Stunden trainiert.
Viele Menschen würden aus der Gegend wegziehen, weil es ihnen zu kalt und zu einsam sei oder sie keine Arbeit fänden. Diejenigen, die bleiben, seien zäh, würden allen widrigen Umständen trotzen.
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Die Fotografin übernachtete bei Einheimischen, die sie über Kontakte kennenlernte, oder einfach im Zelt. Unterwegs war sie mit dem Auto, fuhr mal über asphaltierte Straßen, dann wieder über Schotterpisten und schmale Pfade.
Dass sie nicht den ganzen Fluss abfuhr, lag nicht nur an der schlechten Infrastruktur. "Ich habe die Distanzen stark unterschätzt", sagt sie. Im Sommer will sie daher erneut nach Sibirien reisen und hofft, auch bis hoch in den Norden zu gelangen.
spiegel
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