Griechen verkaufen ihren größten Hafen

  21 Januar 2016    Gelesen: 812
Griechen verkaufen ihren größten Hafen
Athen verkauft 67 Prozent des Piräus-Hafens an den chinesischen Großkonzerns Cosco und bekommt dafür 368,5 Millionen Euro. Damit erfüllt die Regierung eine weitere Bedingung, die die EU für ein drittes Hilfspaket auferlegt hat. Gewerkschaften nennen den Deal "Ausverkauf".
Der chinesische Großkonzern Cosco übernimmt 67 Prozent der Anteile am größten griechischen Hafen Piräus. Wie die griechische Privatisierungsbehörde in Athen mitteilte, hat sie das "verbesserte Angebot" von Cosco für die Teilprivatisierung der Hafengesellschaft angenommen. Cosco bot demnach 22 Euro je Aktie und erhielt den Zuschlag für 368,5 Millionen Euro. Ursprünglich hatten die Chinesen 293 Millionen Euro geboten, wie ein Mitarbeiter des Privatisierungsfonds sagte. Der Deal erlaube es Griechenland, substanziellen Profit aus dem Verkauf zu ziehen, weil Cosco sich damit zu Investitionen in den Hafen nahe Athen verpflichte, hieß es.

Privatisierung gehört zu den Auflagen

Kurz nach ihrem Amtsantritt im Januar 2015 hatte die neue griechische Regierung unter Ministerpräsident Alexis Tsipras die Privatisierung des Hafens von Piräus gestoppt. Sie war von seinem Vorgänger, dem konservativen Ministerpräsidenten Antonis Samaras, vorangetrieben worden. Die Privatisierung gehörte zu den Auflagen der internationalen Kreditgeber, die Griechenland im Gegenzug hohe Finanzhilfen gewährten.

Dem chinesischen Mischkonzern Cosco gehören am Hafen von Piräus bereits seit 2008 zwei Containerterminals. Er schlägt dort einen Großteil des Handels um. Der in der Nähe von Athen gelegene Hafen gehört zu den größten des Mittelmeers. Cosco will ihn zum größten Transitzentrum in Südosteuropa und zu einer Brücke für den Export asiatischer Güter nach Europa machen.

Hafenarbeiter in Piräus traten in den vergangenen Jahren wiederholt in den Streik - auch aus Furcht um den Verlust ihrer Arbeitsplätze. Gewerkschaften bezeichneten die Privatisierung als "Ausverkauf".

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