US-Sanktionen für Tod zehntausender Venezolaner verantwortlich

  26 April 2019    Gelesen: 655
  US-Sanktionen für Tod zehntausender Venezolaner verantwortlich

Laut einem Bericht des britischen Zentrums für wirtschaftspolitische Forschung (CEPR) haben die von der Trump-Regierung seit 2017 verhängten US-Sanktionen gegen Venezuela zehntausende Todesfälle verursacht und die humanitäre Krise im Land erschwert.

Die Autoren der Studie, die Ökonomen Mark Weisbrot und Jeffrey Sachs, stellten fest, dass die US-Anerkennung einer Parallelregierung in Caracas eine ganze Reihe von Finanz- und Handelssanktionen hervorgebracht habe, die für die Wirtschaft und Bevölkerung Venezuelas verheerend seien.

„Die Sanktionen beraubten die Venezolaner ihrer lebensrettenden Medikamente, medizinischen Geräte, Nahrungsmittel und anderen wichtigen Importe. Dies ist nach US- und internationalem Recht sowie den von den USA unterzeichneten Verträgen illegal. Der Kongress sollte etwas unternehmen, um es zu stoppen“, sagte Mark Weisbrot in einer Pressemitteilung am Donnerstag.

Es gebe in Venezuela geschätzt 80.000 Menschen mit HIV-Infektion, die seit 2017 keine antiretrovirale Behandlung erhalten hätten, 16.000 Menschen, die eine Dialyse benötigen würden, 16.000 Menschen mit Krebs sowie 4 Millionen Menschen mit Diabetes und Bluthochdruck, die oft kein Insulin oder Herz-Kreislauf-Arzneimittel erhalten könnten, hieß es.

Im Bericht wird außerdem erklärt, wie die US-Sanktionen eine wirtschaftliche Erholung von der schweren Depression und Hyperinflation in Venezuela verhindern.

„Die Wirtschaftskrise wird routinemäßig vollständig Venezuela zur Last gelegt. Aber es ist viel mehr als das. Die US-Sanktionen zielen absichtlich darauf ab, die Wirtschaft Venezuelas zu ruinieren und dadurch zu einem Regimewechsel zu führen. Es ist eine fruchtlose, herzlose, illegale und gescheiterte Politik, die das venezolanische Volk schwer verletzt“, sagte Jeffrey Sachs.

Zu den Ergebnissen allgemeiner Wirtschaftssanktionen der Trump-Regierung seit August 2017 zählen der Studie zufolge:

 Schätzungsweise mehr als 40.000 Todesfälle zwischen 2017 und 2018;
 Die Verringerung der Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln und Medikamenten sowie die Erhöhung der Krankheits- und Sterblichkeitsrate;
Große Schäden an der Zivilbevölkerung infolge des starken Rückgangs der Ölförderung seit der im August 2017 verhängten Sanktionen.
Die Autoren warnen, dass wenn die Sanktionen fortgeführt werden, sie zu Zehntausenden von vermeidbaren Todesfällen führen.

Am 23. Januar hatte sich der Präsident der Nationalversammlung von Venezuela, Juan Guaidó, während Protesten zum Übergangspräsidenten des Landes erklärt. Die Vereinigten Staaten, mehrere Länder Lateinamerikas und weltweit auch andere, darunter das EU-Parlament, hatten Guaidó umgehend als Interimsstaatschef anerkannt.

Russland, China, die Türkei und weitere Staaten bekundeten dagegen Solidarität mit Maduro, der seinen Rücktritt ablehnte und von einem von den Vereinigten Staaten inszenierten Putschversuch sprach.

sputniknews


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