Seit der Übernahme von Monsanto im vergangenen Sommer hat die Bayer-Aktie mehr als ein Drittel ihres Wertes verloren. In den USA ist Bayer mit Klagen von mehr als 13.000 Menschen konfrontiert, die ihre Krebserkrankungen auf einen glyphosathaltigen Unkrautvernichter von Monsanto zurückführen.
Bayer-Vorstand: „Da gibt es nichts zu beschönigen“
Der Aufsichtsratsvorsitzende von Bayer, Wenning, sagte in Bonn, man bedaure die Kursverluste. Vorstandschef Baumann räumte ein, dass das vergangene Jahr für Bayer schwierig gewesen sei. Zwar sei operativ wie strategisch viel erreicht worden. Allerdings lasteten die Klagen und Urteile zu Glyphosat schwer auf dem Unternehmen und verunsicherten viele Menschen. „Da gibt es nichts zu beschönigen.“ Die Übernahme von Monsanto sei aber richtig gewesen, um langfristig voranzukommen. Sie hatte rund 50 Milliarden Euro gekostet.
In Prozessen in den USA wurde zwei Klägern Schadenersatz in Millionenhöhe zugesprochen. Bayer ging in Berufung und bestreitet die Vorwürfe. Vorstandschef Baumann sagte in Bonn, Glyphosat sei „bei sachgerechter Anwendung ein sicheres Produkt“ und nicht für die Krebserkrankungen verantwortlich.
Hunderte Menschen fordern mehr Umweltschutz
Vor dem Kongresszentrum in Bonn versammelten sich rund 500 Demonstranten. Sie streuten in Anspielung auf die umstrittenen Nebenwirkungen von Pestiziden tote Bienen aus. Aktionäre, die auf dem Weg zur Hauptversammlung waren, mussten darüber laufen und wurden mit dem Rauch aus Imker-Smokern eingenebelt. Dazu skandierten hunderte Schülerinnen und Schüler: „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut“. Sie hatten ihren wöchentlichen „Fridays for Future“-Protest für mehr Klimaschutz vor die Kongresshalle verlegt.
Deutschlandfunk
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