„Heute sind die USA und Russland an einem gefährlichen Scheideweg. Sie sollen Halt machen und nachdenken. Die Veteranen des Kalten Kriegs haben bereits gesprochen. Jetzt ist für die Chefs unserer Nationen die Zeit gekommen, zu agieren“, so Gorbatschow in seinem Artikel.
Er verwies auf die Aussagen des ehemaligen US-Außenministers George Schulz, des ehemaligen US-Verteidigungsministers William Perry und des ehemaligen US-Senators Samuel Nunn, wonach „die Abschreckung die Welt vor einem nuklearen Fehler oder dem nuklearen Terror nicht schützen kann“, wenn es keinen sinnvollen Dialog zwischen Washington und Moskau gebe.
„Ich bin mit ihnen (Schulz, Perry, Nunn) in Bezug auf die dringende Notwendigkeit eines strategischen Engagements zwischen den USA und Russland einverstanden“, schrieb er weiter.
„Ich bin auch davon überzeugt, dass die nukleare Abschreckung die Welt nicht schützt, sondern gefährdet.“
Gorbatschow verglich dabei die nuklearen Waffen mit einem an der Wand hängenden Gewehr in einem Theaterstück, das von einer unbekannten Person geschrieben und inszeniert wurde, deren Absichten „wir nicht kennen“.
Ferner betonte er, dass die nuklearen Waffen wegen einer technischen Störung, des menschlichen Faktors oder eines Computerfehlers eingesetzt werden könnten. „Letzteres beunruhigt mich am meisten“, da die Computertechnologien überall genutzt werden. „Und wievielmal hat es bei Computern und Elektronik in der Luftfahrt, Industrie, unterschiedlichen Kontrollsystemen Störungen gegeben?“
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