Generalstreik soll Maduro in die Knie zwingen

  02 Mai 2019    Gelesen: 661
Generalstreik soll Maduro in die Knie zwingen

Der Umsturzversuch mithilfe des Militärs scheiterte, jetzt hat der Gegenspieler von Venezuelas Präsident Nicolás Maduro einen neuen Plan: Juan Guaidó ruft zum Generalstreik auf.

Die "Operation Freiheit" des selbst ernannten Interimspräsidenten Juan Guaidóbrachte nicht den gewünschten Erfolg. Zwar gingen Tausende Menschen in Venezuela aus Protest gegen Machthaber Nicolás Maduro auf die Straße. Doch der Präsident ist immer noch im Amt.

Maduro drohte denen, die sich am gescheiterten Umsturzversuch beteiligten, mit Gefängnis. "Alle Sicherheitskräfte suchen nach diesen Putschisten, die isoliert und besiegt sind", sagte der Staatschef bei einer Kundgebung zum Tag der Arbeit am Mittwoch. "Früher oder später werden sie ins Gefängnis kommen und für ihren Verrat bezahlen."

"Wer in den Präsidentenpalast Miraflores will, muss nur eine Anforderung erfüllen: Wahlen gewinnen", sagte Maduro vor seinen Anhängern. "Kugeln und Gewehre werden niemals einen Präsidenten bestimmen."

Am Dienstag hatte Guaidó einige Soldaten auf seine Seite gezogen und den seit Jahren inhaftierten Oppositionsführer Leopoldo López aus dem Hausarrest befreit. Allerdings scheiterte der Versuch, größere Teile der Streitkräfte zum Überlaufen zu bewegen.

Organisation: Frau bei Protesten in Caracas erschossen

Jetzt kündigte Guaidó an, Maduro nun mit einer Serie von Streiks in die Knie zwingen zu wollen. "Ab morgen beginnen wir mit gestaffelten Streiks bis hin zu einem Generalstreik", sagte der Oppositionsführer am Mittwoch bei einer Kundgebung in Caracas. "Das Ende der unrechtmäßigen Machtübernahme ist nah."

Guaidó rief seine Anhänger dazu auf, durchzuhalten und bei den Protesten gegen die Regierung nicht nachzulassen. "Wenn das Regime glaubt, wir hätten bereits den maximalen Druck erreicht, dann täuscht es sich", sagte er. "Unsere Opfer waren nicht umsonst. Wir erobern uns Räume zurück und bleiben auf der Straße, bis wir die Freiheit für Venezuela erlangt haben."

Bei den Protesten gegen Maduro ist nach Angaben einer Nichtregierungsorganisation eine Frau erschossen worden. Die 27-Jährige sei in Caracas von einer Kugel am Kopf getroffen worden, erklärte die Menschenrechtsorganisation Venezolanische Beobachtungsstelle für soziale Konflikte. Die Organisation verurteilte den "Mord" an der jungen Frau.

Regierungsgegner und Sicherheitskräfte lieferten sich nahe der Luftwaffenbasis La Carlota in Caracas gewaltsame Auseinandersetzungen. Vermummte Demonstranten schleuderten Steine und Brandsätze auf die Beamten. Nationalgardisten auf Motorrädern feuerten Tränengas in die Menge. Nach Angaben der Venezolanischen Beobachtungsstelle für soziale Konflikte wurden mindestens 77 Menschen verletzt.

spiegel


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