Nach Auszählung von knapp 70 Prozent der Stimmen kommt der Afrikanische Nationalkongress (ANC) auf knapp 57 Prozent. Das wäre das schlechteste Ergebnis seit dem Ende der Apartheid 1994, als der ANC erstmals an die Macht kam. Seitdem stellt die Partei des inzwischen verstorbenen Nationalhelden Nelson Mandela die Regierung. Bislang war der ANC nie unter 60 Prozent der Stimmen abgerutscht.
Die oppositionelle Demokratische Allianz (DA) kam auf etwa 23 Prozent der Stimmen, die linke Partei “Kämpfer für wirtschaftliche Freiheit” (EFF) auf fast zehn Prozent.
Beobachter führten das schlechteste Abschneiden des ANC auf eine niedrige Wahlbeteiligung und eine schwindende Unterstützung durch die schwarze Bevölkerungsmehrheit zurück. Vor allem in den Großstädten verliert der ANC zudem an Rückhalt.
Die Wahl ist der erste Stimmungstest in dem afrikanischen Land seit dem Amtsantritt von Präsident Cyril Ramaphosa im vergangenen Jahr. 25 Jahre nach dem Ende der Rassentrennung klafft aber immer noch eine große Kluft zwischen den Einkommen von Weißen und Schwarzen. Das Land ist geplagt von Korruption, die Landreform kommt nur schleppend voran, und der marode staatliche Stromkonzern Eskom muss saniert werden. Innerhalb des ANC tobt ein erbitterter Machtkampf.
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