Zunächst war ein Boot vor der kleinen Insel Farmakonisi in der östlichen Ägäis verunglückt, es sei mit 48 Menschen besetzt gewesen, berichtete die Küstenwache. 41 von ihnen schafften es, ans Ufer zu gelangen, die übrigen konnten nur noch tot geborgen werden. Bei einem zweiten Unglück sei ein hölzernes Segelboot mit einer unbekannten Anzahl von Menschen vor der Insel Kalolimnos gesunken. Die Küstenwache habe 14 Leichen geborgen. 26 Menschen konnten gerettet werden. Sie sagten den Behörden, an Bord des gekenterten Bootes seien zwischen 70 und 100 Menschen gewesen.
Nach den Vermissten sei eine Suche eingeleitet worden, teilte die Hafenpolizei mit. An der Such- und Rettungsaktion nahmen drei Hubschrauber und mehrere Fischer sowie Patrouillenboote der Küstenwache und der europäischen Grenzschutzagentur Frontex teil.
Tausende Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak versuchen seit Monaten, über die Türkei nach Europa zu gelangen. Trotz des Winterwetters machen sich jeden Tag Tausende Menschen auf die gefährliche Überfahrt zu den griechischen Ägäis-Inseln. Laut UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR seien bis zum 18. Januar dieses Jahres 16 Menschen auf der Flucht über das Meer nach Griechenland gestorben, 10 weitere werden vermisst. Das UNHCR beruft sich dabei auf Daten der griechischen Küstenwache. Im letzten Jahr wurden demnach 271 Tote vor Griechenland geborgen, 152 Menschen gelten als vermisst.
Seit Anfang letzten Jahres schafften insgesamt etwa 890.000 Menschen den Weg über das Mittelmeer nach Griechenland, jeden Tag kommen momentan durchschnittlich 1.800 hinzu. Im Dezember waren es noch etwa 3.500, im Sommer 15.000 Menschen täglich. Wegen der widrigen Wetterbedingungen wagen in den Wintermonaten weniger Menschen die Überfahrt.
Insgesamt kamen im Jahr 2015 über eine Millionen Menschen über den Seeweg nach Europa. Etwa 3.800 Flüchtlinge sind nie an ihrem Ziel angekommen: Sie sind tot oder werden vermisst.
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