Das Herzschlag-Gesetz ("Heartbeat Bill") besagt, dass Ärzte nur noch Schwangerschaftsabbrüche bis zur sechsten Woche vornehmen dürfen, also bevor beim Embryo ein Herzschlag festgestellt werden kann. Nach Georgia, Mississippi, Kentucky und Ohio hat Alabama die Regelung am Dienstag verabschiedet.
Nach der sechsten Woche dürfen Abtreibungen nur noch erfolgen, wenn das Leben der Schwangeren in Gefahr ist. Andere Gründe wie Vergewaltigungen oder Inzest zählen nicht. Halten sich Ärzte nicht daran, drohen ihnen Haftstrafen von bis zu 99 Jahren.
Schauspielerin ruft auf Twitter zu Protest auf
Nachdem der Beschluss bekannt wurde, formierte sich in den sozialen Netzwerken schnell Protest gegen das Gesetz. Die Schauspielerin Busy Philipps etablierte auf Twitter den Hashtag #youknowme. Sie schreibt dazu:
"1 von 4 Frauen hatte eine Abtreibung. Viele Leute denken, dass sie niemanden kennen, der eine hatte, aber #youknowme. Also lasst uns Folgendes machen: Wenn ihr auch die 1 von 4 seid, lasst es uns teilen und anfangen, die Scham zu beenden. Benutzt #youknowme und teilt die Wahrheit."
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#youknowme geht viral
Busy Philipps Aufruf ging schnell viral. Viele Frauen posteten auf Twitter ihre Geschichte, erzählten, warum sie sich zur Abtreibung entschieden haben. Bei einigen hatte die Pille (danach) nicht gewirkt, andere hatten nicht bemerkten, dass ihr Sexualpartner das Kondom ohne ihr Einverständnis entfernt hatte und wieder andere waren noch sehr jung und nicht sexuell aufgeklärt.
Auch finanzielle Aspekte spielten zuweilen eine Rolle. So schreibt eine Userin auf Twitter: "Meine Tochter war 1 Jahr alt und ich wusste, dass ich mir finanziell kein weiteres Baby leisten konnte. Es war die schwierigste, schmerzhafteste, persönlichste Entscheidung, die ich in meinem Leben getroffen habe. Dass die Regierung sich in solche privaten Angelegenheiten einmischt, ist lächerlich. #youknowme"
Viele Nutzer schrieben, dass sie ihre Entscheidung später nicht bereut hätten. "Alles, was ich danach gefühlt habe, war Erleichterung", bekennt eine Userin. © 1&1 Mail & Media / CF
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