Demonstrationen nach Urteil im Köthen-Prozess

  20 Mai 2019    Gelesen: 881
Demonstrationen nach Urteil im Köthen-Prozess

Nach dem Urteil im Prozess um den Tod eines 22-Jährigen sind in Köthen Rechte und Gegendemonstranten auf die Straße gegangen. Laut Polizei folgten am Sonntagabend in der Spitze bis zu 300 Menschen einem Protestmarsch gegen die Gerichtsentscheidung.

Im Internet war zuvor unter dem Motto „Für Gerechtigkeit – gegen Kuscheljustiz mit Tottretern und Messermännern“ mobilisiert worden, berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Köthens Oberbürgermeister Bernd Hauschild machte nach eigenen Aussagen 70 bis 80 bekannte Rechtsextreme unter den Teilnehmern der Demo aus. 

Zu einer Gegendemonstration des Bündnisses „Dessau Nazifrei“ kamen laut einer Polizeisprecherin etwas mehr als 20 Teilnehmer. Beide Veranstaltungen seien friedlich abgelaufen, sagte sie.

Die Kritiker des am Freitag verkündeten Köthen-Urteils besuchten den Ort, an dem es im September 2018 zu einer Auseinandersetzung gekommen war, an deren Ende der herzkranke 22-Jährige starb. Das Gericht hatte zwei junge Afghanen wegen Körperverletzung mit Todesfolge schuldig gesprochen.

Sie wurden zu Jugendstrafen von weniger als zwei Jahren verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Fall hatte bereits im vergangenen Jahr rechtsgerichtete Demonstrationen und Gegenproteste in der Kleinstadt Köthen ausgelöst.

sputniknews


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