Einer der Täter aus dem Priesterstand entlassen

  22 Mai 2019    Gelesen: 802
Einer der Täter aus dem Priesterstand entlassen

Die katholische Kirche hat einen der Haupttäter im Missbrauchsskandal am Berliner Canisius-Kolleg aus dem Priesterstand entlassen.

Wie das Erzbistum Berlin mitteilte, hat der Vatikan ein Urteil des zuständigen Kirchengerichts bestätigt. Es hatte den Angeklagten im Dezember wegen Missbrauchs an Minderjährigen in acht Fällen schuldig gesprochen. Das Erzbistum geht davon aus, dass weitere Taten unaufgedeckt blieben.

Der heute 77-jährige Mann war in den 1970er- und 80er-Jahren als Lehrer am Canisius-Kolleg tätig. Der Jesuitenorden als Träger des Gymnasiums ging Hinweisen auf Missbrauch von Schülern damals nicht nach.

Um die Taten nachträglich verfolgen zu können, hob die Glaubenskongregation im Vatikan die Verjährungsfristen auf. Schadenersatzklagen machte sie aber nicht möglich. Das Bistum Hildesheim, in dem der Mann heute lebt, wird 20.000 Euro an ein Projekt zur Aufarbeitung der Geschehnisse am Canisius-Kolleg zahlen.

Die Entlassung aus dem Priesterstand ist im katholischen Kirchenrecht die Höchststrafe. Der Betroffene verliert damit auch seinen Anspruch auf Pension.


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