Der Verein zeige mit seiner Arbeit, wie Vielfalt in einer offenen Gesellschaft gelingen können, sagte Altbundespräsident Wulff in seiner Laudatio in der Düsseldorfer Staatskanzlei. NRW-Ministerpräsident Laschet überreichte den mit 10.000 Euro dotierten Preis. Gerade in Zeiten, in denen die Gesellschaft mit Fremdenhass und Religionshass zu kämpfen habe, wolle die Landesregierung ein Zeichen der Anerkennung setzen „für Menschen, die sich für ein friedliches Miteinander in Nordrhein-Westfalen engagieren“, sagte er. Der Verein arbeite mit viel Herzblut daran, dass ein Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft gelinge.
Der 1998 gegründete Verein „Jungs“ organisiert den Angaben zufolge seit 2012 das Projekt „Junge Muslime in Auschwitz“. Dabei setzen sich die Teilnehmer über mehrere Monate mit dem Holocaust, Antisemitismus und Rassismus auseinander und besuchen das ehemalige NS-Vernichtungslager Auschwitz. Zudem ruft der Verein mit dem Videoprojekt „Junge Muslime gegen Antisemitismus“ zu friedlichem Miteinander der Religionen und zu Toleranz auf.
Die Auszeichnung war 2018 aus Anlass des 25. Jahrestags des Brandanschlags von Solingen durch Laschet gestiftet worden. Namensgeberin ist türkischstämmige Mevlüde Genc. Sie und ihr Mann Durmus Genc verloren bei dem fremdenfeindlichen Anschlag zwei Töchter, zwei Enkelkinder und eine Nichte.
Deutschlandfunk
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