Industrie im Euroraum schrumpft weiter - "Firmen schnallen Gürtel enger"

  04 Juni 2019    Gelesen: 588
  Industrie im Euroraum schrumpft weiter - "Firmen schnallen Gürtel enger"

Für die Industrie in der Euro-Zone war der Mai kein Wonnemonat. Ihre Geschäfte schrumpften wegen sinkender Aufträge und einer nachlassenden Produktion bereits den vierten Monat hintereinander, wie eine am Montag veröffentlichte Umfrage des britischen Instituts IHS Markit unter Tausenden Unternehmen zeigte.

Der Einkaufsmanagerindex fiel nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters um 0,2 auf 47,7 Punkte. Erst ab 50 zeige das Barometer Wachstum an, hieß es.

"Die Eurozone-Industrie blieb auch im Mai auf Schrumpfkurs, womit der Sektor die Konjunktur im zweiten Quartal weiter belasten dürfte", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. "Die Firmen schnallen ihre Gürtel enger, kürzen bei Ausgaben und bauen Stellen ab. Einkaufsmenge, Lagerbestände und Beschäftigung sanken allesamt, da die Betriebe mit einem hartnäckigen Nachfragerückgang zu kämpfen haben", wurde der  Experte von Reuters zitiert.

Belastet werde der Ausblick erneut von Handelskonflikten, der Nachfrageschwäche des Automobilsektors, dem Brexit und geopolitischen Unsicherheiten. "All diese Faktoren haben das Potenzial, die Stabilisierung des Industriesektors zu verhindern", warnte Williamson.

Auch die deutsche Industrie blieb auf Schrumpfkurs. Hier sank das Barometer um 0,1 auf 44,3 Zähler, einen der niedrigsten Wert seit Mitte 2012. "Es gibt jedoch erste Anzeichen, die auf eine Stabilisierung des Verarbeitenden Gewerbes hindeuten", sagte Markit-Experte Phil Smith. "So fielen die Rückgänge bei Produktion und Auftragseingang zum zweiten Mal hintereinander weniger stark aus als zuvor." Zudem zeigten sich die befragten Manager nicht mehr ganz so pessimistisch zu den Aussichten für die Produktion wie noch im April. 

sputniknews


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