Der gestrige Vorfall am Hauptbahnhof zeige, dass „rassistisches Profiling“ ein ernstzunehmendes Thema bleibe und erneut auf die Tagesordnung gehöre, teilte der Verband mit. Die Kölner Polizei hatte mehrere junge Männer festgesetzt. Bilder zeigen einige von ihnen gefesselt auf dem Boden liegend. Der Kölner Bahnhof wurde teilweise abgesperrt. Die Männer sollen sich zuvor zügig durch den Bahnhof bewegt haben. Passanten zufolge haben sie „Allahu Akbar“ gerufen und waren in lange Gewänder mit Westen gekleidet. Die Polizei teilte inzwischen mit, es bestehe kein strafrechtlicher Vorwurf.
„Polizisten müssen Mindestmaß an Wissen über religionsspezifische Dinge haben“
Der Zentralrat führte aus, derzeit sei das Ramadan-Fest. Die Männer seien auf dem Weg zu Feierlichkeiten gewesen. Gerade im von großer Vielfalt geprägten Köln müssten Polizisten ein Mindestmaß an Wissen über solche religionsspezifische Dinge wie Feiertage und Traditionen haben. Der Vorsitzende Mazyek sagte, man müsse erwarten können, dass Polizisten kulturell besser geschult und sensibilisiert seien. Sie dürften nicht in große Aufgeregtheit auf einen wie auch immer intendierten Hinweis aus der Bevölkerung über ein angeblich ‚verdächtiges‘ Verhalten von Menschen anderen Aussehens reagieren. Er hoffe, dass die Polizei sich bei den Betroffenen in aller Form entschuldigt habe und sich selbstkritisch manch eigenen Vorurteilen und Bildern stelle, führte Mazyek aus.
Deutschlandfunk
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