Ex-Präsident Lula da Silva kann auf neues Berufungsverfahren hoffen

  11 Juni 2019    Gelesen: 678
Ex-Präsident Lula da Silva kann auf neues Berufungsverfahren hoffen

Brasiliens Ex-Präsident Lula da Silva kann auf ein neues Berufungsverfahren hoffen.

Der Oberste Gerichtshof in Brasilia will die Forderung nach einer Freilassung des inhaftierten Politikers neu prüfen. Hintergrund sind Enthüllungen der Internetplattform „The Intercept“. Danach soll der heutige brasilianische Justizminister Moro in seiner Zeit als Richter Staatsanwälte beeinflusst haben, um Lula verurteilen zu können und ihn so an einer weiteren Kandidatur um die Präsidentschaft zu hindern. 

Die linksgerichtete Arbeiterpartei des früheren Staatschefs sprach von einem der größten Justizskandale in Brasilien. Mehrere Abgeordnete forderten den sofortigen Rücktritt Moros. Dieser wies die Anschuldigungen zurück und nannte den Bericht von Intercept tendenziös. Brasiliens rechtsgerichteter Präsident Bolsonaro ließ mitteilen, er habe vollstes Vertrauen in seinen Minister. 

Lula da Silva sitzt seit April 2018 wegen Korruption und Geldwäsche im Gefängnis. Er wurde für schuldig befunden, einem Bauunternehmen im Gegenzug für die Zusage einer Strandwohnung lukrative Aufträge für die Regierung verschafft zu haben. Lula beteuert seine Unschuld. Der heute 73-Jährige stand von 2003 bis 2011 an der Spitze Brasiliens.

 

Deutschlandfunk


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