Wegen der niedrigen Anzahl an Aktionären in Deutschland “arbeiten Millionen deutscher Beschäftigter in börsennotierten Aktiengesellschaften, deren Erfolg von Millionen ausländischer Aktionäre vereinnahmt wird”, schreibt der stellvertretende Präsident des Wirtschaftrates der CDU in einem Gastbeitrag für die Wochenzeitung “Die Zeit”. Deshalb müsse es eine “neue Kultur des Aktiensparen geben”. “Ich bin, anders als früher, heute auch der Auffassung, dass der Gesetzgeber eine Verpflichtung zur privaten, kapitalmarktorientierten Vorsorge für das Alter ernsthaft prüfen sollte, in welcher Form auch immer”, ergänzt Merz. Der CDU-Politiker wird als möglicher Wirtschaftsminister gehandelt, sollte CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer Bundeskanzlerin werden. In den vergangenen Tagen hatte er sich auch aktiver in die Klimaschutzdebatte eingeschaltet und davor gewarnt, dass die CDU dabei den Grünen nacheifert.
Merz ist Aufsichtsrats-Vorsitzender der Fondsgesellschaft Blackrock Deutschland, einem Ableger des weltgrößten Vermögensverwalters. Die Debatte über eine stärkere Beteiligung der Deutschen am Aktienmarkt gibt es seit Jahren und hat sich in Zeiten extrem niedriger Sparzinsen verstärkt. Merz verweist darauf, dass die Zahl der Aktionäre dennoch 2018 nur um 200.000 auf über zehn Millionen zugenommen habe. Dies ist unter dem Durchschnitt anderer westlicher Industrieländer. Immer wieder war auch diskutiert worden, ob die Bundesregierung nicht wie in anderen Ländern etwa Lebensversicherungen einen höheren Investitionsanteil an Aktien erlauben sollte, um die Rendite für ihre Kunden zu erhöhen.
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