Autoabsatz in China bricht ein - Handelsstreit bremst Nachfrage

  12 Juni 2019    Gelesen: 727
Autoabsatz in China bricht ein - Handelsstreit bremst Nachfrage

Peking/Frankfurt (Reuters) - Der schon länger schwächelnde Automarkt in China hat im Mai einen Rekordrückgang erlitten.

Die Zahl ausgelieferter Neuwagen sei um 16,4 Prozent auf 1,91 Millionen gesunken, teilte der Herstellerverband CAAM am Mittwoch mit. Neben dem Handelskonflikt Chinas mit den USA, der die Kaufkraft der Chinesen dämpft, habe die vorzeitige Einführung neuer Abgasvorschriften in den Provinzen den Absatz gebremst. “Wir haben den Herstellern zu wenig Vorbereitungszeit gelassen”, erklärte ein CAAM-Vertreter. Dadurch sei das Angebot an Modellen mit der ab 2020 geltende Abgasnorm “China VI” geschmälert.

Der weltgrößte und für die deutschen Autobauer wichtigste Markt ist damit den elften Monat in Folge auf Talfahrt. Kunden zögerten zuletzt auch wegen bevorstehender Maßnahmen der Regierung zum Ankurbeln des Absatzes. Anfang Juni hatte die staatliche Planungsbehörde NDRC ein Maßnahmepaket angekündigt. Zum Beispiel dürfen die lokalen Behörden Kaufbeschränkungen für Autos mit Verbrennungsmotoren lockern und solche für Elektrofahrzeuge abschaffen. Noch wirksamere Eingriffe, über die in Medien spekuliert wurde, blieben hingegen aus - so etwa eine Erhöhung der erhältlichen Pkw-Zulassungen um 50 Prozent in den Metropolen Peking, Schanghai und Guangzhou.

Die Marktabkühlung trifft das Volumensegment stärker als Premiumfahrzeuge, wie auch an den Absatzzahlen von Volkswagen und Mercedes-Benz abzulesen ist. Die Marke Volkswagen lieferte im Mai in China mit knapp 234.000 Fahrzeugen sieben Prozent weniger aus als im Vorjahresmonat. Bei Daimler belief sich das Minus auf knapp ein Prozent. Weltweit schrumpfte der Absatz von Volkswagen im vergangenen Monat um fünf Prozent auf 512.100 Fahrzeuge, die Marke mit dem Stern büßte gut ein Prozent ein bei knapp 196.000 Auslieferungen.


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