175 Menschen am Tag starben im Jahr 2017 in Brasilien einen gewaltsamen Tod. Trotzdem hielt es Präsident Jair Bolsonaro für sinnvoll, die Waffengesetze seines Landes per Erlass zu lockern. Nun aber setzt ihm das Parlament des Landes Grenzen: Der Senat stoppte das entsprechende Dekret aus dem Mai mit 47 zu 28 Stimmen.
In einem nächsten Schritt wird sich nun das Parlament mit einer Reform des Waffenrechts befassen. Bolsonaros Dekret hatte Sportschützen, Jägern und Sammlern erlaubt, mit ihren Waffen zu reisen. Zudem war Brasilianern mit Waffenlizenz erlaubt worden, bis zu 5000 Stück Munition pro Jahr zu kaufen. Bislang war die Menge auf 50 Schuss begrenzt.
Auch der Import und Verkauf von Waffen und Munition war "entbürokratisiert" worden. "Wir sind an die Grenzen des Gesetzes gegangen, aber wir sind nicht über das Gesetz hinausgegangen", hatte Bolsonaro sein Dekret damals gerechtfertigt.
Brasilien leidet unter extremer Gewalt und einer der höchsten Mordraten weltweit. Im Jahr 2017 waren 64.000 Tötungen verzeichnet worden. Das entspricht 31 Tötungen auf 100.000 Bewohner. Diese Mordrate war seit 2010 um 50 Prozent gestiegen. Schon ab zehn Toten auf 100.000 Einwohnern spricht die Uno in einem Land von "endemischer Gewalt".
spiegel
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