USA beantragen Sitzung des Uno-Sicherheitsrats zum Iran

  22 Juni 2019    Gelesen: 706
 USA beantragen Sitzung des Uno-Sicherheitsrats zum Iran

Zuerst hatte sich Iran wegen der abgeschossenen US-Drohne an den Uno-Sicherheitsrat gewandt und eine "eindeutigen Spionageoperation" beklagt. Nun wollen die USA selbst in dem Gremium beraten.

Die Vereinigten Staaten haben nach ihrem gestoppten Angriff auf Iran eine Sondersitzung des Uno-Sicherheitsrates beantragt. Die Beratungen zu den "letzten Entwicklungen in Bezug auf Iran" sollen am Montag hinter verschlossenen Türen stattfinden. So verlautete es aus Diplomatenkreisen, wie die Nachrichtenagenturen dpa und AFP berichten.

Nach steigenden Spannungen wegen einer durch Teheran abgeschossenen US-Drohne hatte Präsident Donald Trump einen Militärschlag gegen Iran am Donnerstagabend eigenen Angaben zufolge abgeblasen. Die vom US-Militär erwarteten 150 Toten wären im Vergleich zum Abschuss einer US-Drohne durch Iran "unverhältnismäßig" gewesen. (Lesen Sie hier eine Analyse darüber, welche Optionen der US-Präsident nun hat.)

Warnungen per Funk wurden ignoriert

Ein Uno-Sprecher bestätigte außerdem, dass Generalsekretär Antonio Guterreseinen Brief Irans erhalten und an die Mitglieder des Sicherheitsrates weitergeleitet habe. In dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, beschreibt der iranische UN-Botschafter Majid Takht Ravanchi, dass die von Teheranabgeschossene US-Drohne in einer "eindeutigen Spionageoperation" unterwegs gewesen sei. Unter anderem waren demnach technische Vorrichtungen ausgeschaltet, um nicht identifizierbar zu sein.

Die iranische Seite habe mehrere Warnungen per Funk ausgesprochen, doch das unbemannte Flugzeug sei trotzdem in den Luftraum des Landes eingedrungen. Dies sei ein eklatanter Bruch internationalen Rechts und der Charta der Vereinten Nationen gewesen. Die USA dagegen besteht darauf, dass die Drohne über internationalem Gewässer geflogen sei, als sie abgeschossen wurde.

US-Präsident Trump sprach vor dem Hintergrund der Spannungen zwischen Iran und USA mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman, teilte das Weiße Haus mit. Es sei außerdem um die "entscheidende Rolle Saudi-Arabiens" bei der Sicherung der Stabilität in der Region und im globalen Ölmarkt gegangen. Saudi-Arabien ist ein enger Verbündeter der USA. Das sunnitische Königreich betrachtet den schiitischen Iran als seinen Erzfeind.

spiegel


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