“Einen größeren Einfluss des Iran-Konflikts erwarte ich erst, wenn es zu einer weiteren Verschärfung oder zu einem signifikanten Anstieg des Ölpreises kommt”, sagte Ifo-Konjunkturexperte Klaus Wohlrabe der Nachrichtenagentur Reuters am Montag.
Das vom Ifo-Institut ermittelte Geschäftsklima fiel im Juni auf 97,4 Punkte, den niedrigsten Wert seit November 2014. Bei der Umfrage unter rund 9000 Managern drifteten positive und negative Antworten weiter auseinander, was für steigende Unsicherheit spreche, sagte Wohlrabe. “Der Handelskonflikt USA-China ist der größte Unsicherheitsfaktor.” Das belaste die Stimmung in der Industrie erneut. Der Iran-Konflikt hingegen spiele für die deutsche Wirtschaft momentan ebenso wenig eine dominierende Rolle wie der Brexit.
Mit einer Rezession rechnet das Ifo-Institut nach wie vor nicht. “Das Geschäftsklima bestätigt unsere Konjunkturerwartungen”, sagte Wohlrabe. Demnach dürfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwar von April bis Juni gegenüber dem Vorquartal um 0,1 Prozent schrumpfen. Baugewerbe, Handel und Dienstleister dürften aber in den kommenden Quartalen für rund 0,3 Prozent Wirtschaftswachstum sorgen, so dass das BIP im Gesamtjahr um 0,6 Prozent zulegen werde.
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