Lettland wirft Estland Entfesselung eines „Alkoholsteuerkriegs“ vor

  01 Juli 2019    Gelesen: 733
Lettland wirft Estland Entfesselung eines „Alkoholsteuerkriegs“ vor

Ab dem heutigen Montag senkt Estland seine Alkoholsteuer um 25 Prozent. Nachbarland Litauen zeigt sich von der Entscheidung empört und wirft Estland die Entfesselung eines „Alkoholsteuerkriegs“ vor.

Estlands Parlament hatte das Gesetz über die Senkung der Steuersätze auf Bier, Apfelwein und hochprozentige Alkoholika um 25 Prozent bereits am 13. Juni verabschiedet, am heutigen Montag tritt es formell in Kraft. Damit wird eine Flasche Biermit fünf Prozent Alkoholgehalt nun um dreizehn Cent günstiger. Bei einer Halbliterflasche Wodka bleiben ab nun ein Euro und 50 Cent mehr in der Geldtasche.

Estland hofft, dass die aus der Senkung der Steuer bedingte Verbilligung von Alkoholgetränken den Umfang des Grenzhandels mit Lettland reduzieren wird.

Darüber hinaus hatte Finnland seine eigene Alkoholsteuer gesenkt, weswegen Finnländer weniger Alkohol in Estland kauften. Daraus resultierte eine deutliche Abnahme der Steuereinnahmen für den estnischen Haushalt.

Das estnische Finanzministerium erwartet, dass das Volumen des Alkoholhandels in den Grenzgebieten nach Senkung der Verbrauchsteuer um 80 Prozent sinken wird.

In der Zwischenzeit beschuldigte der lettische Ministerpräsident, Krišjānis Kariņš, Tallinn, einen „Alkoholsteuerkrieg“ verursacht zu haben. Er versprach, dass sein Land auf die Handlungen seines Nachbarn reagieren würde.

Ihm zufolge existiert eine Vereinbarung zwischen den baltischen Ländern, wonach Entscheidungen über die Verbrauchsteuer miteinander besprochen werden sollten. Estlands Ministerpräsident Jüri Ratas antwortete, dass ihm ein solches Abkommen nicht bekannt sei und jedes Land eine unabhängige Verbrauchsteuerpolitik betreibe.

sputniknews


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