Der US-Sonderbeauftragte für Syrien und die Anti-IS-Koalition, James Jeffrey, hat die Bundesregierung um Unterstützung der von Kurden angeführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) im Nordosten des Landes mit Bundeswehr-Kräften gebeten. Konkret geht es um den Einsatz von Ausbildern, Logistikern und technischen Spezialisten.
„Wir wollen von Deutschland Bodentruppen, um unsere Soldaten teilweise zu ersetzen”, erklärte Jeffrey gegenüber der Deutschen Presse-Agentur und der „Welt am Sonntag”. Die Bundesregierung soll noch im Juli ihre Antwort geben.
US-Präsident Donald Trump hatte im Dezember den Abzug von rund 2000 amerikanischen Soldaten aus Nordost-Syrien angekündigt. Dort unterstützen sie die oppositionelle Miliz SDF, deren Kämpfer im März die letzte Hochburg der IS-Terroristen in Syrien eingenommen hatten. Dennoch sind Dschihadisten weiterhin aktiv – nun im Untergrund.
Inzwischen hieß es aber von Washington, man wolle doch bis zu 400 Soldaten in Nordost-Syrien lassen, damit sich die Situation in den Kurdengebieten stabilisiert. Dabei soll es außerdem um Unterstützung der US-Verbündeten aus der Anti-IS-Koalition gehen.
Jeffrey war am Freitag in Berlin, um für sein Anliegen zu werben. „Wir suchen hier und unter den anderen Koalitionspartnern Freiwillige, die mitmachen wollen“, sagte er und betonte weiter, er hoffe, dass man am Ende einen Erfolg erzielen werde.
Bisher ist Deutschland mit „Tornado“-Aufklärungsflugzeugen, einem Tankflugzeug und Ausbildern im Irak an der Anti-IS-Koalition beteiligt. Die Flugzeuge operieren von Jordanien aus. Ihr Einsatz läuft voraussichtlich bis 31. Oktober. Bundesaußenminister Heiko Maas machte bei einem Irak-Besuch Anfang Juni deutlich, dass Berlin nun doch zu einer Fristverlängerung bereit sei. Darüber soll aber noch der Bundestag entscheiden. Die Beratungen finden frühestens im September statt.
sputniknews
Tags: