In seiner Predigt sagte der katholische Geistliche nach Medienangaben, die Justiz dürfe die feigen und schrecklichen Gewalttäter nicht straffrei davon kommen lassen. Die staatlichen und gesellschaftlichen Institutionen müssten Maßnahmen ergreifen, um die familiäre Gewalt zu stoppen. Laut Staatsanwaltschaft wurden in Bolivien seit Jahresbeginn 73 Morde an Frauen gezählt.
Femizid, die Ermordung von Frauen im Zusammenhang mit ihrem Geschlecht, ist in ganz Lateinamerika ein gesellschaftliches Problem. Nach Angaben der Hilfsorganisation SOS Kinderdörfer sind 14 Staaten des Kontinents auf der Liste der 25 Länder mit der höchsten Femizid-Rate vertreten. Die Täter sind meistens Ehemänner, Ex-Freunde oder nahe Familienangehörige. Morde an Frauen werden in manchen Teilen der vielfach männlich dominierten Gesellschaften als weniger gravierend gewertet.
Nach den Worten der Präsidentin des Obersten Gerichtshofs von Nicaragua, Alba Luz Ramos, hat die Gewalt auf dem Kontinent kulturelle und soziale Ursachen. Der Machismo sei noch immer sehr stark ausgeprägt, erklärte sie. Behördenvertreterinnen betonen, dass die Gewalt nicht von heute auf morgen verschwinden werde. Es brauche Zeit, bis Männer, Frauen und Familien die Art und Weise ändern, in der sie miteinander umgingen.
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