Bei der Bewertung des deutschen Militäretats müsse immer auch die Geschichte des Landes berücksichtigt werden, sagte der Regierungschef des baltischen EU- und Nato-Mitgliedsstaat bei einem Besuch in den Vereinigten Staaten. Dies meldete die lettische Nachrichtenagentur Leta am Montag.
„Die Deutschen sind mit einem starken Schuldgefühl aufgewachsen – mit der Schuld, zwei Weltkriege ausgelöst zu haben. Und diese Schuld ist kombiniert mit einer völligen Abneigung gegen militärische Macht“, sagte Karins bei einer Diskussion der Denkfabrik Atlantic Council in Washington.
Auch wenn in Deutschland „diese historische Erinnerung“ abnehme, sei sie weiter „viel aktiver“ als in anderen Ländern – besonders in den Köpfen der gegenwärtigen Politiker.
US-Präsident Donald Trump hat wiederholt massiv kritisiert, dass Deutschland zu wenig für die Verteidigung ausgebe. Nach Ansicht von Karins dürfe der Blick nicht nur auf die Militärausgaben verengt werden.
„Die Deutschen geben verdammt viel Geld für Entwicklungshilfe aus. Die Deutschen sind sicher nicht abgeneigt, Geld auszugeben“, sagte der in den USA geborene lettische Regierungschef.
sputniknews
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