Das Projekt löse ernsthafte regulatorische und systemische Bedenken aus, teilten die Finanzminister und Notenbankchefs der G7-Staaten am Donnerstag auf ihrem Treffen in Chantilly bei Paris mit. Diese Sorgen müssten erst adressiert werden, bevor solche Pläne umgesetzt werden könnten. Digitalwährungen wie Libra müssten den höchsten regulatorischen Standards entsprechen, wenn es um die Verhinderung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung gehe. Sie dürften die Stabilität des Finanzsystems nicht gefährden. Eventuelle Lücken in der Regulierung müssten geschlossen werden. Aus Sicht der G7-Staaten könnten solche Digitalwährungen die geldpolitische Souveränität der Staaten und die Funktionsweise des internationalen Währungssystems beeinflussen.
Das soziale Netzwerk hatte im Juni angekündigt, in der ersten Hälfte des kommenden Jahres eigenes Digitalgeld mit dem Namen Libra einführen zu wollen. Das Projekt war in vielen Ländern auf großes Misstrauen gestoßen.
Die G7-Staaten haben eine Arbeitsgruppe zu dem Thema eingesetzt, die in Chantilly einen ersten Bericht vorlegte. Die von EZB-Direktor Benoit Coeure geleitete Gruppe betonte unter anderem, dass solche Vorhaben den höchsten Aufsichtsstandards genügen müssen. Eine solide Rechtsgrundlage für den Schutz der Anteilseigner und der Nutzer müsse in allen Ländern gewährleistet sein. Ein weiterer Ausstausch zwischen den Entwicklern von Digitalwährungen und den Behörde sei erforderlich.
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