„Im Ernstfall“: Ankara kündigt neue Militäroperation in Syrien an

  22 Juli 2019    Gelesen: 1105
„Im Ernstfall“: Ankara kündigt neue Militäroperation in Syrien an

Die Türkei ist laut ihrem Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu bereit, im Ernstfall eine neue Militäroperation in Syrien durchzuführen.

„Sollten keine Sicherheitszone in Syrien eingerichtet werden und Bedrohungen verschiedener Art gegenüber unserer Seite von dort ausgehen, sind wir entschieden auf die Durchführung eines Einsatzes östlich des Euphrat-Flusses gestimmt“, sagte der Minister gegenüber dem TV-Sender TGRT.

Zudem zeigte sich Mevlüt Çavuşoğlu zuversichtlich, dass sich Ankara in dieser Woche mit einer in der Türkei eingetroffenen US-amerikanischen Delegation über die Einrichtung der Sicherheitszone im Norden Syriens verständigen könnte. An der Spitze der US-Abordnung steht der US-Sonderbeauftragte für Syrien, James Jeffrey.

Wie der türkische Minister weiter betonte, habe Washington „im Rahmen der Roadmap zum syrischen Manbidsch die bestimmten Schritte nicht unternommen“.  

Schaffung einer Pufferzone in Syrien
Zuvor hatte der Sprecher des türkischen Staatschefs, Ibrahim Kalin, erklärt, Ankara müsse den Raum um das syrische Manbidsch und eine etwa 35 Kilometer tiefe Pufferzone entlang der syrisch-türkischen Grenze östlich des Euphrat-Flusses kontrollieren. Dabei fügte er hinzu, dass Ankara diese Frage weiter mit den USA und Russland bespreche.

Früher hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erklärt, dass die kurdischen Selbstverteidigungskräfte YPG nicht an der Einrichtung einer Sicherheitszone im Norden Syriens teilnehmen würden.

US-Präsident Donald Trump hatte Ankara im Gegenzug mit Wirtschaftsmaßnahmen gedroht, sollte es die syrischen Kurden angreifen. Das löste eine scharfe Reaktion seitens Ankaras aus. Zudem hatte Trump betont, die schaffung einer 30 Kilometer tiefen Pufferzone in Syrien sei notwendig.

Die türkische Armee hatte am 24. August 2016 ihre Operation „Schutzschild Euphrat“ gegen die Terrormiliz Islamischer Staat* (IS, auch Daesh) gestartet und unter Teilnahme der syrischen Opposition die Grenzstadt Dscharabulus im Norden Syriens sowie Al Bab eingenommen. Erdogan hatte damals erklärt, die Operation ziele darauf ab, eine Fläche von 5.000 Quadratkilometern von den Terroristen zu säubern und dort eine Sicherheitszone für die Unterbringung von Flüchtlingen einzurichten.

sputniknews


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