Huang, der den Yourong Fund 2014 auflegte, hält es für möglich, dass der chinesische Leitindex Shanghai Composite in der ersten Jahreshälfte um weitere 15 Prozent fallen wird, während die Wirtschaftsabkühlung und ein schwächerer Yuan Kapital abfließen lassen. Er halte zwar an seinen pessimistischen Futures-Positionen fest, der durchschnittliche Aktienanleger in China würde seiner Einschätzung nach aber mit einer Umschichtung in Liquidität besser fahren.
„Ich bin für dieses Jahr nicht optimistisch“, sagte Huang, der sich als Händler-Autodidakt um mehr als 100 Millionen Yuan (rund 14 Millionen Euro) in seinem Yourong Fund und in anderen Kundenkonten mit ähnlichen Strategien kümmert. „Mein Ratschlag ist, Liquidität zu halten, abzuwarten und zuzuschauen.“
Viele der 99 Millionen Investoren in China scheinen in die gleiche Kerbe zu schlagen. Das Volumen an Chinas Aktienkassamarkt fiel vergangene Woche auf den niedrigsten Stand seit drei Monaten, während der Handel mit Aktienindex-Futures seit Juni um etwa 99 Prozent zurückging. Ein fehlgeschlagener Versuch der Regierung, in der ersten Woche des Jahres einen Sicherungsmechanismus gegen hohe Marktvolatilität einzuführen, bestärkte die Investoren in ihrem Pessimismus, nachdem eine Aussetzung des Handels Panik verursachte statt wieder Ruhe am Markt einkehren zu lassen.
Huangs Gespür, aus den Marktverwerfungen Profit zu schlagen, ließ ihn zu einem Lichtblick in der chinesischen Hedgefondsbranche werden, die 2015 mit der stärksten Kursvolatilität seit 1997 zu kämpfen hatte. Mehr als 700 Fonds waren 2015 zur vorzeitigen Liquidation gezwungen und der Einbruch des Shanghai Composite in diesem Jahr um mehr als zwanzig Prozent dürfte dafür sorgen, dass noch viele weitere kurz vor einer Schließung stehen.
Der Yourong Fund wies im vergangenen Jahr die beste Entwicklung auf unter 310 privaten Futures-Fonds in China, die Shenzhen Rongzhi Investment Consultant Co. beobachtet. Der beste Wettbewerber kam auf knapp über 1000 Prozent, während mehr als ein Fünftel der Konkurrenten Verluste einfuhr. Das geht aus Angaben von Shenzhen Rongzhi hervor, der die Daten direkt von den Finanzinstitutionen erhält, bei denen die Fonds ihre Handelskonten betreiben.
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