China droht USA mit Vergeltung

  03 Auqust 2019    Gelesen: 652
  China droht USA mit Vergeltung

Wie reagiert China auf die von Donald Trump angekündigten Strafzölle? Das Außenministerium in Peking gibt sich entschlossen: "Alle Konsequenzen werden von den USA getragen."

Vielleicht ahnt man in Peking, dass US-Präsident Donald Trump mit seinen nun angekündigten Strafzöllen auf Handys, Kleidung und Schuhe vor allem seine eigenen Landsleute treffen dürfte. Eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums jedenfalls reagierte auf die neuen Drohungen aus Washington selbstbewusst - und sagte: "Alle Konsequenzen werden von den USA getragen."

China werde keine "Einschüchterung und Täuschung" hinnehmen, sagte Sprecherin Hua Chunying. "Wenn die Maßnahmen der USA zur Einführung von Zöllen umgesetzt werden, muss China notwendige Gegenmaßnahmen ergreifen, um die Kerninteressen des Landes und die Grundinteressen der Menschen entschlossen zu verteidigen."

Trump hatte am Vortag neue Strafzölle von zehn Prozent auf chinesische Güter im Wert von 300 Milliarden Dollar angekündigt. Mit den neuen Zöllen könnte unter anderem der Preis für ein iPhone um 100 Dollar steigen.

Trump sagte, die neu verhängten Strafzölle könnten weiter angehoben oder wieder gestrichen werden, alles hänge vom Verlauf der weiteren Verhandlungen ab. Die jüngsten Gespräche zwischen den USA und China um ein Handelsabkommen waren am Mittwoch in Shanghai offenbar ohne Ergebnis zu Ende gegangen.

Außenministeriumssprecherin Hua Chunying warnte davor, dass sich die weiteren Zölle negativ auf die Entwicklung der Weltwirtschaft auswirken. Sie seien weder im Interesse chinesischer noch amerikanischer Bürger. Das Vorgehen der USA sei eine schwerwiegende Verletzung der Vereinbarung über eine Wiederaufnahme der Handelsgespräche, die beide Staaten am Rande des G20-Gipfels in Osakagetroffen hätten.

Trumps Ankündigung dämpfte auch die Stimmung an den Börsen. Die Angst vor einer weiteren Eskalation des Handelskonflikts drückte den Dax unter die Marke von 12.000 Punkten. Der deutsche Leitindex verlor zeitweise mehr als zwei Prozent. Auch der MDax, der mittelgroße Unternehmen umfasst, sowie der EuroStoxx50 verloren jeweils rund zwei Prozent.

An den Märkten stießen Anleger vor allem solche Werte ab, die sensibel auf konjunkturelle Veränderungen reagieren. So sanken beispielsweise Kurse von Unternehmen aus der Chipindustrie. Infineon etwa verlor fast sechs Prozent.

spiegel


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