Irans Außenminister berichtet über angebliche US-Drohungen

  05 Auqust 2019    Gelesen: 942
  Irans Außenminister berichtet über angebliche US-Drohungen

Die USA haben Irans Außenminister auf ihre Sanktionsliste gesetzt. Der Grund war die Ablehnung eines Treffens mit Präsident Donald Trump, behauptet Mohammed Sarif.

Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif hat eine Einladung nach Washington für ein Treffen mit US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus bestätigt. Allerdings sei ihm in New York gesagt worden, dass er sanktioniert werden würde, falls er die Einladung nicht annehmen sollte, sagte Sarif auf einer Pressekonferenz in Teheran. "Und ich habe sie nicht angenommen." Kurz danach sei er auf die US-Sanktionsliste der USA gekommen.

Schon am Sonntag hatte Regierungssprecher Ali Rabiei den Kontakt Sarifs mit dem US-Senator Rand Paul und eine Einladung ins Weiße Haus zu einem Gespräch mit Trump bestätigt. Der Sprecher hatte auch angedeutet, dass Sarif seitens der USA sanktioniert wurde, weil er die Einladung abgelehnt hatte.

Die Spannungen zwischen den USA und Iran sind gestiegen, seitdem die USA 2018 einseitig aus dem internationalen Atomabkommen ausgestiegen waren und scharfe Sanktionen verhängt hatten. Teheran hielt sich ein Jahr lang weiter an das Abkommen, das eine iranische Atombombe verhindern soll. Seit Juni aber änderte auch Iran seine Politik. Der Teilausstieg aus dem Atomdeal und das Vorgehen gegen britische Öltanker im Persischen Golf sind Teil dieser neuen Politik.

Hilfsorganisation: US-Sanktionen bedrohen Einsätze in Iran

Es könne keine Verhandlungen mit den USA geben, "solange sie Iran eine Pistole an den Kopf halten", sagte Sarif. Verhandlungen unter Druck und "Wirtschaftsterrorismus" seien nicht akzeptabel. Vor einer Aufnahme der Verhandlungen müssten die Amerikaner zum Wiener Atomabkommen von 2015 zurückkehren und die Sanktionen aufheben, forderte Sarif. Außerdem seien Verhandlungen schwer vorstellbar, solange der oberste Führer Irans, Ajatollah Ali Chamenei, sowie der Außenminister sanktioniert seien, sagte der iranische Chefdiplomat.

Derweil sieht die Norwegischen Flüchtlingshilfe (NRC) humanitäre Hilfe in Iran durch US-Sanktionen erheblich erschwert. Wegen dieser habe man ein ganzes Jahr lang vergeblich versucht, Banken zu finden, die Mittel von westlichen Geldgebern an Hilfswerke im Iran überweisen könnten und wollten, teilt NRC-Generalsekretär Jan Egeland mit. Im schlimmsten Fall könne dies die Unterbrechung von Hilfseinsätzen erzwingen.

spiegel


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