Viel Auto für wenig Geld – das Skoda-Motto gilt ins besondere für den Superb. Das Flaggschiff der Tschechischen VW-Tochter bietet seit seinem Erscheinen im Jahr 2001 Platzverhältnisse wie in einer Chauffeurs-Limousine, ohne entsprechende Preise aufzurufen. Weil die Qualität der zwischen 2008 und 2015 gebauten zweiten Generation ebenfalls auf Premium-Niveau liegt, sind auch gebrauchte Modelle attraktiv.
Das Raumwunder aus Tschechien
Mit jeweils 4,84 Metern Länge sprengen Limousine und Kombi schon fast das Mittelklasse-Segment. Weil der Motor dank Passat-Genen platzsparend quer statt längs eingebaut ist, geht es innen sogar noch geräumiger zu als in den Konkurrenzmodellen der deutschen Premiumhersteller. Vor allem die Beinfreiheit im Fond sucht ihresgleichen, lässt sich dank einer Öffnung in der Beifahrerlehne sogar noch auf ein Niveau erweitern, das man sonst nur aus der Luxusklasse kennt.
Ungewöhnlich und praktisch ist auch die große Heckklappe der Fließhecklimousine, die sich gänzlich oder auch geteilt öffnen lässt. Wer noch mehr Gepäck benötigt, wählt die Anfang 2010 nachgereichte "Combi"-Variante mit bis zu 1865 Liter Stauraum. Mehr geht in einem Kombi fast nicht. Auch die Passagiere haben es im Superb gut: Die Sitze sind überdurchschnittliche, die Ergonomie durchdacht und die Bedienung simpel.
Neun Motoren zur Wahl
Die Antriebs-Auswahl liegt dank der Verwurzelung im VW-Konzern deutlich über dem, was andere Importmarken in dieser Klasse zu bieten haben. Insgesamt neun Motorvarianten, dazu ein optionaler, teils auch serienmäßiger Allradantrieb und die Auswahl zwischen Handschaltung und Automatik sorgen für ein breites Angebot. Einstiegstriebwerk ist ein 1,4-Liter-Tubobenziner mit 125 PS, der es mit dem voll beladenen Kombi nicht leicht hat, aber im Alltag durchaus ausreichend ist.
Bei den Dieseln kamen bis 2010 noch Modelle mit der etwas rau laufenden Pumpe-Düse-Technik zum Einsatz, bevor die Palette auf das ruhigere Common-Rail-System umgestellt wurde. Das Leistungsband reicht von 105 PS bis 170 PS, Top-Benziner ist ein 3,6-Liter.Sechszylinder mit 260 PS, der serienmäßig an Allradantrieb gekoppelt ist. Ein stolzer Verbrauch wird von starken Fahrleistungen ausgeglichen.
Ordentliche Basisausstattung
Der Klasse entsprechend ist schon die Basisvariante "Comfort" ordentlich ausgestattet. Zum Serienumfang zählen unter anderem Klimaanlage, Nebelscheinwerfer und Fensterheber rundum. Das "Ambition"-Modell addiert Hübsches wie Lederlenkrad und Leichtmetallfelgen oder die Regenschirmablage in den Fondtüren. "Elegance" bietet zusätzlich Luxus wie Xenonlicht, elektrische Sitze und Tempomat. Darüber hinaus gibt es ein besonders sparsames "Greenline"-Modell auf Basis des kleinen Diesels, dessen Ausstattung in etwa den mittleren Niveaus der anderen Modelle entspricht.
Dass der Skoda Superb nicht wirklich ins Premium-Segment fällt, erkennt man an der eher kurzen Liste an Sonderausstattungen. Lücken gibt es vor allem bei den Assistenzsystemen. So bleibt die Rolle der Sicherheitsbeauftragten vor allem an den sieben Airbags und dem Schleuderschutz ESP hängen. Beim EuroNCAP-Crashtest reichte es 2008 für fünf von fünf möglichen Sternen.
Kaum Ärger mit dem Tschechen
Trotz überdurchschnittlicher Laufleistung schneidet der Superb im TÜV Report hervorragend ab. In fast jeder Altersklasse liegt die Zahl der mängelfreien Fahrzeuge über dem Schnitt. Ärger machen, wenn überhaupt die recht günstig zu wechselnden Bremsscheiben und gelegentlich Federn und Dämpfer. Achsen und Lenkung sind ohne Fehl und Tadel, Rost spielt keine Rolle und auch der Auspuff hält lange dicht. Der vergleichsweise günstige Neupreis des großen Skoda resultiert also nicht aus übertriebener Sparsamkeit seiner Konstrukteure. Eher VW- als Superb-typisch sind einige Motorschwächen: Die Pumpe-Düse-Motoren zeigen bei hoher Laufleistung manchmal Probleme, beim 1,4-Liter-TSI kann die Steuerkette Ärger machen.
Fazit: Der Skoda Superb ist neu wie gebraucht eine sichere Bank. Großes Platzangebot, komfortabler Innenraum und ein breites Motorenangebot machen ihn nicht nur zu einer günstigen Alternative zum Technikbruder VW Passat, sondern auch zu Premiumlimousinen wie Audi A4 und Mercedes C-Klasse. Rund 7000 Euro müssen mindestens investiert werden.
Quelle: n-tv.de
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