Kirchen unterstützen Merkels Kurs in Flüchtlingskrise

  30 Januar 2016    Gelesen: 799
Kirchen unterstützen Merkels Kurs in Flüchtlingskrise
Die beiden großen Kirchen haben sich hinter den Kurs von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Flüchtlingspolitik gestellt. "Ganz ausdrücklich" kritisierte die Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Karin Kortmann, am Freitag die Diskussion um eine Obergrenze für die Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland. Der Rat der Evangelischen Kirche (EKD) forderte eine europäische Lösung für die Flüchtlingskrise.
"Wir müssen realisieren, dass mit den Flüchtlingen die Globalisierung, auch mit all ihren Problemen, bei uns in Deutschland und ganz Europa angekommen ist", erklärte Kortmann in Bonn. "Es ist eine Illusion zu glauben, man könnte sich diese Probleme durch neue Schlagbäume einfach vom Hals halten." Es müsse alles dafür getan werden, "den humanitären Grundkonsens, der in den letzten Wochen unsere Gesellschaft getragen hat, aufrecht zu erhalten".

Merkel lehnt Forderungen der CSU nach einer nationalen Obergrenze für die Aufnahme von Flüchtlingen ab. Auch zum Unmut von Teilen ihrer CDU will die Kanzlerin eine europäische Lösung für die Aufnahme von Flüchtlingen durchsetzen.

Diese Bemühungen unterstützte die EKD in einer Erklärung ausdrücklich. "Menschlichkeit kann nur gemeinsam gelingen", sagte der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm nach einer Sitzung im schleswig-holsteinischen Breklum. "Chancen und Lasten der Aufnahme von Flüchtlingen müssen gemeinsam getragen werden."

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