Russlands Botschaft: Britischer Journalismus artet in Willkür und Verantwortungslosigkeit aus

  09 September 2019    Gelesen: 747
    Russlands Botschaft:   Britischer Journalismus artet in Willkür und Verantwortungslosigkeit aus

Die russische Botschaft in London hat sich zum Artikel der Zeitung „Sunday Times“ geäußert, die angesichts der Kommunalwahlen in Russland alte Verschwörungstheorien veröffentlichten - über die angebliche Verwicklung russischer Geheimdienste in die Moskauer Terroranschläge im Jahr 1999.

Die russischen Diplomaten seien bereits daran gewöhnt, dass die regierungsnahen britischen Medien bei der Verschärfung der innenpolitischen Lage verschiedene Inhalte „einwerfen“ , die mit Russland verbunden seien. Die Bevölkerung Großbritanniens solle so von den Ereignissen daheim abzulenken, heißt es in einer Mitteilung, die auf der Webseite der Botschaft am Sonntag veröffentlicht wurde.

Nun habe die Zeitung „Sunday Times” jedoch sich selbst übertroffen:

„In einer künstlich hergestellten Verbindung zu den Kommunalwahlen in Moskau sowie in anderen russischen Regionen wurden alte Verschwörungstheorien über eine angebliche Teilnahme der russischen Geheimdienste an der Organisierung der Terroranschläge in Moskau und (der südrussischen Stadt – Anm. d. Red.) Wolgodonsk aus gegraben“. Diese Theorien, die teilweise in den russischen Oppositionskreisen teilweise kursierten, seien aber inzwischen selbst von den aktivsten Gegnern der heutigen russischen Regierung abgelehnt worden.

Der Verfasser des Artikels habe sich eine „direkte Lüge“ erlaubt, als er behauptet habe, angesichts der Anschläge wäre kein Täter weder verurteilt noch genannt worden. 2004 seien Adam Dekkuschew und Jusuf Krymschamchalow bei einem offenen Gerichtsverfahren wegen der Organisierung der Terroranschläge in Moskau und Wolgodonsk zu lebenslanger Haft verurteilt, erinnert die russische Botschaft.

Die im Artikel gezogene Parallele zwischen dem Wachstum der Beliebtheit des damaligen Regierungschefs Wladimir Putin nach seiner entschlossenen Reaktion auf die Terroranschläge einerseits und der Stärkung der faschistischen Diktatur durch Hitler in Deutschland nach dem Reichstagsbrand im Jahre 1933 rufe Empörung hervor, heißt es weiter in der Mitteilung. Dies sei unter anderem ein weiterer Versuch, das gemeinsame Gedenken der russisch-britischen Allianz bei dem Kampf gegen den Faschismus zu unterminieren, der die Veteranen des Zweiten Weltkrieges beleidige.

„Wir sehen den Artikel in der ‚Sunday Times‘ als ein weiteres Beispiel der schreienden Inkompetenz und Voreingenommenheit von britischen Medien“, resümiert die russiche Botschaft. Es sei kennzeichnend, dass derartige Artikel vor dem Hintergrund der Bemühungen Großbritanniens erscheinen, bei dem Kampf für die weltweite Pressefreiheit in Führung zu sein. „Der freie Journalismus artet in Großbritannien offensichtlich zur Willkürherrschaft und Verantwortungslosigkeit aus. Das sind nicht die ‚Standards‘, die es sich lohnt, in andere Länder zu exportieren“.

sputniknews


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