Die Menschen starben, obwohl vor knapp drei Wochen ein Hilfskonvoi die Stadt erreicht hatte und Nothilfe für Tausende Hungernde liefern konnte. Die in der Provinz Damaskus gelegene Stadt wird seit einem halben Jahr von Regierungstruppen belagert. Etwa 42.000 Einwohner sollen dort festsitzen.
Bis zum Eintreffen des Hilfskonvois waren laut Ärzte ohne Grenzen fast 30 Menschen gestorben. Die Vereinten Nationen hatten damals erklärt, 400 Menschen seien fast tot und müssten so schnell wie möglich aus der Stadt gebracht werden. Den Menschenrechtlern zufolge warten Patienten noch immer darauf, in andere Krankenhäuser verlegt zu werden.
Hilfsorganisationen fordern einen kontinuierlichen Zugang zu der nahe der Grenze zum Libanon gelegenen Stadt. Der wird ihnen aber von den Regierungstruppen und verbündeten Milizen verwehrt.
Auch in weiteren Städten im Bürgerkriegsland Syrien hungern die Menschen. UN-Schätzungen zufolge sind in 50 belagerten Orten in Syrien 400.000 Menschen eingeschlossen. Dazu gehört die ebenfalls von regierungstreuen Truppen belagerte Stadt Sabadani sowie die durch oppositionelle Kämpfer von Versorgungslieferungen abgeschnittenen Städte Fua und Kafraja. Trotz einer im vergangenen September geschlossenen Vereinbarung über die Lieferung von Hilfsgütern wurden Helfer bislang kaum durchgelassen.
Bundeswehr lehnt Luftbrücke ab
Für Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) ist die Situation der Menschen in den belagerten Städten ein Knackpunkt bei den am Freitag in Genf aufgenommenen Syrien-Friedensgesprächen. Damit die Verhandlungen Erfolg haben könnten, sei es "dringend notwendig, dass es im humanitären Bereich echte Fortschritte gibt", sagte Steinmeier der Welt am Sonntag. Unter anderem müssten die eingeschlossenen Gebiete mit Nahrung und Medikamenten versorgt werden.
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