Ruhani bezeichnet Luftangriffe als "Warnung"

  18 September 2019    Gelesen: 669
Ruhani bezeichnet Luftangriffe als "Warnung"

Am Wochenende werden saudische Ölanlagen Ziel von Drohnenangriffen. Irans Präsident Ruhani sieht in den Attacken eine deutliche Botschaft jemenitischer Rebellen an Riad. Auch zu möglichen Verhandlungen mit den USA während der kommenden UN-Vollversammlung äußert sich der Staatschef.

Bei den Luftangriffen auf zwei Ölanlagen in Saudi-Arabien hat es sich nach den Worten von Irans Präsident Hassan Ruhani um eine "Warnung" der jemenitischen Rebellen an die Regierung in Riad gehandelt. Saudi-Arabien solle daraus "Lehren" ziehen, sagte Ruhani nach einer Kabinettssitzung in Teheran. Die Amerikaner schicken "Schießpulver" in die Region und machten dann andere Länder dafür verantwortlich, wenn es knallt, so Ruhani weiter. Die Jemeniten hätten das legitime Recht, sich gegen die Vernichtung ihres Landes zu wehren - und als Warnung auch industrielle Ziele anzugreifen.

Zu den Attacken auf die beiden Ölanlagen des saudi-arabischen Staatskonzerns Aramco am Samstag hatten sich die jemenitischen Huthi-Rebellen bekannt. Sie werden im jemenitischen Bürgerkrieg vom Iran in ihrem Kampf gegen eine von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition unterstützt. Die US-Regierung sieht den Iran hinter den Angriffen und erklärte, sie habe dafür gesicherte Erkenntnisse. Teheran bestreitet jegliche Verantwortung. Die Angriffe sollen nun mit Beteiligung französischer Experten untersucht werden. Das sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman in einem Telefonat zu.

USA sollten "guten Willen" zeigen


In Bezug auf die kommende UN-Vollversammlung sagte Ruhani, die USA sollten für eventuelle Verhandlungen "guten Willen" zeigen. In dem Fall wäre der Iran auch zu Gesprächen bereit. Verhandlungen unter maximalem Druck seien unmöglich - kein Land der Welt würde darauf eingehen.

Ruhani wird nächste Woche persönlich an der Versammlung in New York teilnehmen. Seit Wochen wird spekuliert, dass es am Rande der Generaldebatte auch zu Gesprächen Ruhanis mit US-Präsident Donald Trump kommen könnte. Ruhani hat zwar ein bilaterales Treffen mit Trump abgelehnt, nicht aber eine Unterredung mit ihm in Anwesenheit der anderen fünf Vertragspartner des Atomabkommens - das sind China, Russland, Frankreich, Großbritannien und Deutschland. Bedingung sei jedoch eine Aufhebung der US-Sanktionen, die den Iran in den vergangenen Monaten in eine akute Wirtschaftskrise gestürzt haben. 

Hintergrund ist der Konflikt um das internationale Abkommen zur Verhinderung einer iranischen Atombombe. Die USA waren 2018 im Alleingang aus dem Abkommen ausgestiegen, um den Iran zu einem Kurswechsel in der als aggressiv erachteten Nahostpolitik zu zwingen. Der Iran reagierte darauf zuletzt mit einem Wiederhochfahren der im Vertrag begrenzten Urananreicherung. Zudem droht Teheran mit einer Behinderung des wichtigen Schiffsverkehrs durch die Straße von Hormus im Persischen Golf.

Quelle: n-tv.de


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