Die Regierung hat bereits neun mögliche Orte für den Lithiumabbau gefunden. In den Abbaugebieten soll eine Fläche von 700 Hektar von bis zu 600 Quadratmeter großen Löchern durchpflügt werden, die 150 Meter tief in die Erde reichen.
Protest von Bürgern und Kommunalpolitikern
Doch dort, wo Bergwerke entstehen sollen, sind die wenigsten begeistert. Aida Fernandes von einer Bürgerinitiative im Dorf Covas do Barroso im Norden Portugals sagte im Deutschlandfunk: „Die Bevölkerung ist gegen das Bergwerk und wir werden alles tun, unseren Willen auch durchzusetzen.“ (Audiolink)
Auch der Landrat der Region, Fernando Queiroga, wehrt sich gegen das Vorhaben: „Der Landkreis Boticas ist aufgrund der gegenwärtigen Erkenntnisse absolut gegen den Lithiumabbau, vor allem wegen der Auswirkungen auf die Umwelt.“ Dabei könnte der Abbau für Steuereinnahmen und Arbeitsplätze. Doch die Sorgen um die Umwelt überwiegen.
Umweltstudien erwartet
Tatsächlich muss für ein Kilogramm Lithium fast eine Tonne Granit zerkleinert und ausgewaschen werden. Das geht nur mit teils aggressiven Chemikalien. Für erste Erderkundungsarbeiten wurden schon Waldstücke gerodet, Straßen für Bagger angelegt und Erde ausgehoben. All das in einer Gegend, die erst vor einem Jahr zum landwirtschaftlichen Welterbe erklärt wurde.
In den kommenden Wochen sollen Umweltstudien erscheinen. Sollten die Studien negativ ausfallen, könnten sie das Vorhaben der Regierung noch stoppen.
Lithium wird in Zeiten des Booms von Elektroautos dringend gebraucht. Die Substanz ist in Form von Lithiumhydroxid in Batterien enthalten. Die Substanz gilt daher als „Weißes Gold“.
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