Chinas Außenminister Wang Yi hat bei der UN-Generaldebatte in New York vor den Folgen von Protektionismus gewarnt. "Die Lehren der Großen Depression sollten nicht vergessen werden", sagte Wang. "Zölle und das Provozieren von Handelsstreitigkeiten, welche die globale Industrie und Lieferketten erschüttern, untergraben das multilaterale Handelssystem und die globale Wirtschaft- und Handelsordnung."
Solche Entwicklungen könnten die Welt gar "in eine Rezession stürzen", mahnte der chinesische Außenminister. Offensichtlich mit Blick auf die Strafzölle der USA gegen chinesische Produkte betonte Wang, sein Land werde niemals durch Drohungen eingeschüchtert oder "durch Druck unterworfen werden".
Man wolle Probleme in einer ruhigen und vernünftigen Weise lösen. "Sollte die andere Seite aber in böser Absicht handeln oder keinen Respekt für den gleichen Status oder die gleiche Rolle bei den Verhandlungen zeigen, müssen wir die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um unser legitimes Recht und Interesse zu wahren", sagte Wang vor der UN-Vollversammlung. Er nannte die USA in seiner Rede dabei nicht direkt.
USA wollen WTO reformieren
US-Präsident Donald Trump hat vor mehr als einem Jahr einen Handelskrieg mit Peking angezettelt, der zuletzt eskaliert war. Seitdem überziehen sich die beiden größten Volkswirtschaften mit Strafzöllen, was die internationale Konjunktur belastet. Seit Monaten laufen Verhandlungen über ein neues Handelsabkommen der beiden Großmächte. Für Anfang Oktober planen Washington und Peking die Fortsetzung ihrer Gespräche.
Bei seiner Rede vor den Vereinten Nationen am Dienstag hatte Trump eine Reform des internationalen Handelssystems gefordert und China erneut unfaires Wirtschaften vorgeworfen. Seine Regierung werde eine "ehrgeizige Kampagne" zur Reform des Welthandels vorantreiben. Die Welthandelsorganisation (WTO) brauche "drastischen Wandel". Es könne zum Beispiel nicht sein, dass China als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt bei den Handelsbeziehungen nach WTO-Regeln die Vorteile eines Entwicklungslandes für sich geltend machen könne, so Trump.
Quelle: n-tv.de, fzö/AFP/dpa
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