Demnach wurde die Pressemitteilung nach einem Telefongespräch zwischen dem US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump und seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan publik gemacht. Nach diesem Telefonat sprach Washington von einer „lang geplanten Operation“ in Nordsyrien, die die Türkei „bald“ beginne. Die US-Streitkräfte werden die türkische Offensive aber „weder unterstützen noch darin involviert sein“.
Die US-amerikanische Armee habe dortige Truppen der Terrormiliz IS* („Islamischer Staat“; auch Daesh) geschlagen; die USA würden deshalb künftig nicht mehr in der unmittelbaren Region vertreten sein.
Das Weiße Haus erklärte zudem, dass die USA keine festgenommenen IS-Kämpfer aus der Region aufnehmen würden. Deutschland, Frankreich und andere europäische Länder, aus denen IS-Angehörige stammten, hätten sie trotz US-Forderungen auch nicht gewollt. Nun sei die Türkei zuständig für alle IS-Kämpfer, die in den vergangenen zwei Jahren auch mithilfe der US-Streitkräfte in der Region gefangen genommen wurden.
Zuvor hatte der türkische Staatspräsident, Recep Tayyip Erdogan, bekanntgegeben, die Türkei habe notwendige Vorbereitungsmaßnahmen ergriffen und könne „vielleicht heute oder morgen“ die Entscheidung treffen, einen Militäreinsatz östlich des Euphrat in Nordsyrien einzuleiten. Diese Militäroperation solle auf die Schaffung einer Sicherheitszone abzielen sowie darauf, dass die syrisch-kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) die syrischen Grenzgebiete verlassen. In Nordsyrien sollten die sich derzeit in der Türkei aufhaltenden syrischen Flüchtlinge untergebracht werden.
Der Sprecher des oppositionellen arabisch-kurdischen Militärbündnisses „Demokratische Kräfte Syriens“ (Syrian Democratic Forces, SDF), Mustafa Bali, hat die Türkei vor einem Militäreinsatz im Norden Syriens gewarnt und mit einem „totalen Krieg“ gedroht.
Im August hatten die Vereinigten Staaten und die Türkei die Schaffung einer Sicherheitszone im Norden Syriens vereinbart. Die Gesprächsparteien haben sich über ein Koordinierungszentrum für gemeinsame Operationen geeinigt. Später verkündete Erdogan, Ankara werde eine Operation gegen die kurdischen Einheiten, die jene Gebiete kontrollieren, auch selbständig einleiten, sollten die USA weiterhin die Gestaltung der Sicherheitszone hinauszögern.
Damaskus wies die US-türkischen Vereinbarungen deutlich zurück und bezeichnete sie als einen krassen Verstoß gegen die Souveränität und die territoriale Integrität Syriens sowie gegen die Völkerrechtsnormen.
Die kurdischen Militäreinheiten stehen offiziell nicht im Kriegszustand mit der Syrischen Armee, sie führen Militäroperationen gegen Terrormilizen durch. Die syrische Regierung hält jedoch die Aktivitäten der SDF für illegitim und stuft die SDF-Kämpfer als Separatisten ein.
sputniknews
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