Deutschland: Proteste in zahlreichen Städten gegen Erdoğans Syrien-Offensive "Friedensquelle"

  11 Oktober 2019    Gelesen: 992
Deutschland: Proteste in zahlreichen Städten gegen Erdoğans Syrien-Offensive "Friedensquelle"

Videoaufnahmen aus Berlin und Karlsruhe zeigen wütende Proteste gegen die türkische Militäroffensive in der syrischen Grenzregion zur Eliminierung von kurdischen Milizen. In zahlreichen deutschen Städte, wie in Hannover, Köln, Hamburg, Magdeburg und Münster, kam es zu ähnlichen Protesten wie in den vergangenen Tagen überall auf der Welt.

In Berlin zogen gestern Hunderte von Demonstranten auf die Straßen. Viele hatten kurdische Flaggen oder auch Anti-Erdoğan-Plakate dabei, um die Militäraktionen der Türkei in Nordsyrien und deren Angriffe auf kurdische Streitkräfte in der Region zu verurteilen.

Wer diese Regierung unterstützt, ob mit Hermesbürgschaften für Wirtschaftsunternehmen in der Türkei oder mit Waffenlieferungen an die Türkei, der ist Mittäter für die Islamisten von Erdoğan, der ist Mittäter bei der Zerstörung der Kräfte, die den IS zurückgeworfen haben, so einer der Aktivisten auf der Bühne.  

Auch in Karlsruhe gingen Hunderte von Menschen, viele davon selbst Kurden, gegen den Krieg in der syrischen Grenzregion auf die Straße. 

Diese Aufnahmen sollen einen solchen Protest in der türkischen Stadt Diyarbakır zeigen. Türkische Polizisten vor Ort setzen Wasserwerfer gegen die Demonstranten ein.

Am Donnerstag forderten EU-Vertreter die Türkei auf, ihre sogenannte "Operation Friedensquelle" einzustellen, während Russland zu "maximaler Zurückhaltung" in Nordsyrien aufrief. Erdoğan will mit der am Mittwoch gestarteten Operation bewaffnete Kurden-Milizen vor den türkischen Grenzen bekämpfen und vertreiben. Außerdem soll durch die Offensive die Schaffung einer "sicheren Zone" als Rückkehrgebiet für Millionen von syrischen Flüchtlingen erreicht werden.

Nach Angaben der Pressestelle der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) sind seit Beginn der türkischen Offensive acht Menschen ums Leben gekommen und 20 weitere verletzt worden. Der türkische Präsident wiederum meinte während einer Rede in Ankara am Donnerstag, dass über hundert Militante getötet wurden.

Reuters


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