Kritik äußerte der DSGV an einigen Zentralisierungstendenzen in der EU. Auf scharfe Ablehnung stieß dabei vor allem der Plan zur Schaffung eines europäischen Einlagensicherungsfonds. Fahrenschon verwies darauf, dass es bereits ein Konzept zur Verbesserung der Einlagensicherung in Europa gäbe, dieses aber von wichtigen Ländern wie Italien, Polen oder Schweden noch gar nicht umgesetzt worden sei. „In dieser Situation das neue Projekt eines zentralen Sicherungsfonds voranzutreiben, ist nicht schlüssig. Das Ansinnen, über eine Verschmelzung der nationalen Fonds mehr Sicherheit zu generieren, ist abwegig. Im Fall von Bankenschieflagen werden dadurch Risiken in andere Länder transportiert und es findet eine Abkoppelung von Risiko und Haftung statt“, sagte Fahrenschon.
Auch die Europäische Zentralbank stand in der Kritik. Der Chefvolkswirt der DekaBank, Ulrich Kater, wies in diesem Zusammenhang auf die weitgehende Erfolglosigkeit der Notenbank hin, die Konjunktur der Eurozone anzuschieben: „Insgesamt sehen wir, dass bedeutende Notenbanken eine Überfrachtung der Geldpolitik betreiben – ihre Aktionen werden indes immer weniger wirksam. Wir gehen aber davon aus, dass die EZB trotzdem auf Sicht mehrerer Jahre an dem eingeschlagenen Kurs einer expansiven Geldpolitik festhalten wird.“ Die EZB sei mit ihren negativen Einlagenzinsen für das Bankensystem in Regionen vorgedrungen, wo die Gefahr besteht, dass einzelne Banken die Negativzinsen an ihre Kunden weitergeben, so Kater.
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