„Da kommt der deutsche Außenminister - ein Mann, der seine Grenzen nicht kennt - und sagt: Wir werden der Türkei keine Waffen verkaufen. Wir sind am Ende“, spottete Erdogan. Nicht er, sondern Maas, Deutschland, werde verlieren.
Maas sei ein Dilettant. „Wenn Du etwas von Politik verstehen würdest, würdest Du nicht so sprechen“, sagte Erdogan an Maas gewandt.
Zuvor hatte Bundesaußenminister Heiko Maas die türkische Offensive im Nordosten Syriens „auf das Schärfste“ verurteilt. „Die Türkei nimmt damit in Kauf, die Region weiter zu destabilisieren und riskiert ein Wiedererstarken des IS* („Islamischer Staat“; Daesh)“, sagte Maas am Mittwoch in Berlin.
Es drohe nun eine weitere humanitäre Katastrophe sowie eine neue Fluchtbewegung. „Wir rufen die Türkei dazu auf, ihre Offensive zu beenden und ihre Sicherheitsinteressen auf friedlichem Weg zu verfolgen.“
Die Einschränkung der Rüstungsexporte in die Türkei ist bisher die einzige Strafmaßnahme aus Deutschland, seit am vergangenen Mittwoch die türkische Offensive gegen kurdische Milizen in Nordsyrien begonnen hatte. Der Export von Waffen, die in dem Konflikt genutzt werden können, wird nicht mehr genehmigt. Andere Rüstungsgeschäfte werden aber weiter erlaubt.
Bereits erteilte Liefergenehmigungen werden nicht zurückgenommen.
Erdogan lehnte in dem Gespräch mit Journalisten zudem Forderungen der USA nach einer sofortigen Waffenruhe kategorisch ab. Die türkischen Truppen müssten erst ihr Ziel erreichen, und das sei die Einrichtung einer Schutzzone entlang der Grenze. Die Türkei will dort einen Streifen unter ihrer alleinigen Kontrolle einrichten. Die kurdischen Milizen, die dort bisher einen großen Teil des Areals kontrollierten, betrachtet sie als Terroristen.
Angesichts der von den USA verhängten Sanktionen gegen die Türkei zeigte sich Erdogan wenig beeindruckt. «Über Sanktionen müssen wir uns keine Sorgen machen», sagte er.
Am Mittwoch bricht US-Vizepräsident Mike Pence zusammen mit Außenminister Mike Pompeo zu einer Vermittlungsmission im Konflikt zwischen Türkei und Kurdenmilizen auf. Für Donnerstag ist nach Angaben des Weißen Hauses ein Treffen von Pence mit Erdogan geplant.
*Terrororganisation, in Russland verboten
sputniknews
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