Trump genehmigt offenbar erweiterte US-Militärmission zu Öl-Schutz in Syrien

  06 November 2019    Gelesen: 734
  Trump genehmigt offenbar erweiterte US-Militärmission zu Öl-Schutz in Syrien

US-Präsident Donald Trump soll eine erweiterte Militärmission zur Sicherung von Ölfeldern im Osten Syriens genehmigt haben, meldet am Mittwoch AP unter Berufung auf amerikanische Beamte.

Dieser Schritt werfe viele „schwierige juristische Fragen“ auf: Können beispielweise US-Militärs syrische, russische oder andere Kräfte in dem Fall, dass die Ölfelder bedroht sind, angreifen? Die jüngste Entscheidung sehe die Präsenz von hunderten US-Militärs in Syrien vor, obwohl zuvor der amerikanische Präsident, Donald Trump, den Truppenabzug aus diesem Land verkündet hatte. 

Laut dem neuen Plan werden die US-Militärs einen Großteil des Territoriums schützen, das sich unter Kontrolle der syrischen Kurden befindet und sich von Deir ez-Zor bis al-Hassakeh erstreckt. Die genaue Größe des Geländes sei bislang nicht festgelegt.

„Trumps Auftrag durchkreuzt die Behauptung, dass mehr als 1200 US-Militärs, die sich in Syrien befinden, bald nach Hause zurückkehren würden, wie er (Trump – Anm. d. Red.) mehrmals versprochen hat“, so die Agentur.

Laut Quellen geht es um den Sachverhalt, dass mindestens 800 amerikanische Soldaten in Syrien bleiben könnten, darunter etwa 200 Militärs in dem Stützpunkt At-Tanf im Süden Syriens.

US-Truppen aus Syrien abgezogen

Am 7. Oktober hatte US-Präsident Donald Trump angeordnet, circa eintausend US-Militärs aus dem Nordosten Syriens abzuziehen. Etwa 200 bis 300 Soldaten sollen dennoch in dem Militärstützpunkt At-Tanf bleiben.

Der Abzug verlief laut dem US-Verteidigungsminister, Mark Esper, in Richtung Irak. Bagdad zufolge handelt es sich aber um einen Transit. Der irakische Verteidigungsminister, Najah al-Shammari, teilte nach einem Treffen mit Esper mit, dass die aus Syrien abziehenden US-Truppen den Irak „binnen vier Wochen“ verlassen würden.

US-Militärs bleiben teilweise in Syrien

Der Pentagon-Chef bestätigte am 25. Oktober, dass Washington Truppen nach Nordost-Syrien schicken würde, um den Schutz der dortigen Ölfelder vor Terroristen der Terrormiliz IS* („Islamischer Staat“; auch Daesh) zu sichern.

Russlands Verteidigungsministerium nimmt Stellung

Der offizielle Vertreter des russischen Verteidigungsministers, Igor Konaschenkow, verurteilte das Vorgehen der USA in Bezug auf die syrischen Ölfelder als „internationales staatliches Banditentum“.

Das Amt hatte am 26. Oktober Satellitenbilder veröffentlicht, die eine Fortsetzung der rechtswidrigen Ölgewinnung durch die USA in Syrien zeigen sollen. Der Behörde zufolge weisen die vom Weltraumgeheimdienst vorgelegten Bilder darauf hin, dass das „unter dem zuverlässigen Schutz der US-Truppen“ befindliche Öl in Syrien von ihnen gewonnen und zur Bearbeitung aus Syrien abtransportiert worden sei. Dies sei sowohl vor als auch nach der Niederlage der Terrormiliz „Islamischer Staat“ in dieser Region erfolgt.

* Terrororganisation, in Russland verboten

ak/ae


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