Für Inspektion eigener Tourismusanlagen in Nordkorea: Südkorea will Delegation schicken

  06 November 2019    Gelesen: 519
Für Inspektion eigener Tourismusanlagen in Nordkorea: Südkorea will Delegation schicken

Die südkoreanische Regierung will eigene Tourismusanlagen in einem nordkoreanischen Erholungsgebiet inspizieren, die das Nachbarland abreißen lassen will. Dies berichtet am Mittwoch Yonhap unter Berufung auf das Vereinigungsministerium.

Seoul informierte demnach Pjöngjang darüber, dass es eine Delegation zu einer Inspektion von stillgelegten Objekten im Kumgang-Gebirge an der Ostküste Nordkoreas schicken wolle. Das Inspektionsteam soll demnach aus Beamten und Unternehmensvertretern bestehen.

Auf den Vorschlag, der bereits am Dienstag übermittelt wurde, gab es zunächst keine Reaktion aus Nordkorea.

Treffen abgelehnt

Zuvor hatte Nordkorea den südkoreanischen Vorschlag über „die Gespräche auf Arbeitsebene“ über das Erholungsgebiet im nordkoreanischen Kumgang-Gebirge abgelehnt.

Früher hatte Nordkorea gefordert, Südkorea solle die Anlagen abreißen. Pjöngjang kündigte an, es wolle dort eine neue Touristenzone einrichten. Der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un hatte zu Beginn dieses Jahres erklärt, er sei bereit, das gemeinsame Reiseprogramm wieder aufzunehmen. Dem Vorhaben standen jedoch bisher die internationalen Sanktionen gegen Nordkorea im Weg, die angesichts der Entwicklung des nordkoreanischen Atomprogramms verhängt worden waren.

Region Kumgangsan

Seit der Teilung Koreas wurde die Region Kumgangsan zunächst zur militärischen Sperrzone erklärt. 1998 vereinbarte der Gründer der Hyundai-Gruppe, Chung Ju Yung, mit dem damaligen nordkoreanischen Staatschef Kim Jong Il die Schaffung eines Erholungsgebietes im Kumgangsan-Gebirge. 2002 wurde das Einreiseregime in der Touristenregion Kungangsan für südkoreanische Touristen gelockert. Das südkoreanische Unternehmen Hyundai Asan baute den größten Teil der Ferienanlagen in dem Gebiet am Kumgang-Gebirge wie Hotels und Restaurants und investierte in das Projekt, das zu einem Symbol der Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern wurde, 680 Millionen US-Dollar.

Allerdings wurde das gemeinsame Reiseprogramm wegen tödlicher Schüsse eines nordkoreanischen Soldaten auf eine südkoreanische Touristin in dem Gebiet 2008 auf Eis gelegt.

ak/ae/dpa


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