Das potentielle militärische Eingreifen bezeichnete Milley dabei als eine „Verteidigung amerikanischer Interessen“.
„Wir setzen unser Vertrauen in die diplomatischen Bemühungen, aber gleichzeitig werden wir sicherstellen, dass wir ein angemessenes Maß an militärischen Kapazitäten in der Region aufrechterhalten, um bei Bedarf amerikanische Interessen zu verteidigen“, erklärte Milley wörtlich dem TV-Sender Abc in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview.
Er betonte zudem, dass es bereits mehrere Eskalationsstufen in den Beziehungen mit dem Iran gegeben habe, dennoch habe man damals auf ein militärisches Eingreifen verzichtet. Ausgeschlossen sei diese Option aber nicht.
„Unsere Regierung hat entschieden, zu diesem Zeitpunkt nicht militärisch vorzugehen, aber wir haben die Fähigkeit dazu“, so Milley.
In diesem Zusammenhang verwies er darauf, dass die USA im vergangenen Monat weitere Truppen in die Region verlegt haben. Das weitere Vorgehen hänge von Ausmaß und Art der Provokation des Irans ab und inwieweit das Land US-Soldaten, Interessen der Vereinigten Staaten oder Verbündete in der Region bedrohe, sagte Milley.
Generell werde Washington weiterhin die Politik des „maximalen Drucks“ betreiben, um den Iran zu einer Neuverhandlung des Atomabkommens mit schärferen Auflagen zu bewegen.
Mehrere Eskalationsstufen in der Straße von Hormus
Seit die USA im Mai 2018 einseitig das internationale Atomabkommen zur Verhinderung einer iranischen Atombombe aufkündigten, haben die Spannungen zwischen den beiden Ländern immer weiter zugenommen.
Mehrfach gab es zudem direkte militärische Zwischenfälle. So hatten iranische Truppen im Juni eine US-Aufklärungsdrohne abgeschossen.
Später hatte es Mitte September einen umfangreichen Raketenangriff auf die größte Öl-Raffinerie der Welt gegeben, die sich in Saudi-Arabien befindet. Obwohl sich die jemenitischen Huthi-Rebellen öffentlich zu dem Angriff bekannt haben und Teheran jegliche Verantwortung dafür von sich wies, beschuldigt Washington dafür den Iran.
Zuletzt hatte die iranische Regierung beschlossen, nach mehr als vier Jahren die Urananreicherung wieder aufzunehmen.
sputniknews
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