„Wir verurteilen die Entscheidung von Trump“, die selbsternannte Regierung anzuerkennen. Zunächst hätten die USA Guaidó (den venezolanischen Oppositionschef Juan Guaidó – Anm. d. Red.) aufgedrängt, und nun hätte man Añez verkündet.
„Der Staatsstreich, der die Tötung von meinen bolivianischen Brüdern herbeiführte, ist eine politische und wirtschaftliche Verschwörung, die aus den USA kommt“, twitterte Morales.
USA erkennen Senatorin Añez an
Zuvor hatte der Assistenzsekretär des US-Außenministeriums, Michael G. Kozak, getwittert, dass die Vereinigten Staaten mit einer Zusammenarbeit mit der bolivianischen Interimspräsidentin Jeanine Añez sowie mit anderen zivilen Behörden rechnen würden. Darüber hinaus erwarte man in Washington die Durchführung freier und fairer verfassungsgemäßer Wahlen.
Senatorin Añez erklärte sich zu Interimspräsidentin Boliviens
Nach dem Rücktritt des bolivianischen Staatschefs Evo Morales hatte das bolivianische Verfassungsgericht die Machübernahme durch die Vizepräsidentin des Senats Jeanine Áñez als legitim anerkannt. Bislang wurde sie als legitime Präsidentin von Brasilien, Kolumbien, den USA und Großbritannien anerkannt. Für Morales sprechen sich Mexiko, Venezuela, Kuba und der gewählte Präsident Argentiniens Alberto Fernández aus.
Protestwelle
Der am Sonntag veröffentlichte Bericht der Organisation Amerikanischer Staaten, der den bolivianischen Behörden Wahlmanipulationen bei der jüngsten Präsidentschaftswahl in Bolivien vorwirft und Neuwahlen empfiehlt, hatte eine neue Protestwelle zur Folge. Der Urnengang vom 20. Oktober sollte wegen ernstzunehmender Unregelmäßigkeiten für nichtig erklärt werden, hieß es im Bericht.
Die Chefs der bolivianischen Streitkräfte sowie der Polizei forderten den Rücktritt des Präsidenten Morales, der schließlich einen entsprechenden Antrag stellte. Auch Vizepräsident Alvaro Garcia Linera, der die Situation zugleich als Staatsstreich bezeichnete, legte sein Amt nieder. Der Präsident, der Vizepräsident und der Parlamentschef Boliviens verließen das Land.
Am Dienstag traf Morales in Mexiko ein, dass ihm Asyl gewährt hatte.
Bei den Wahlen im Oktober hatte der damals amtierende Staatschef Morales nach Angaben des Obersten Wahlgerichts gleich im ersten Wahlgang gesiegt. Sein Hauptrivale Carlos Mesa hat die Auszählungsergebnisse nicht anerkannt.
ak/ae
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