TV - Swedbank hat möglicherweise gegen US-Sanktionen verstoßen

  20 November 2019    Gelesen: 930
TV - Swedbank hat möglicherweise gegen US-Sanktionen verstoßen

Stockholm (Reuters) - Die schwedische Großbank Swedbank sieht sich nun auch mit dem Vorwurf von Sanktionsverstößen konfrontiert.

Der schwedische TV-Sender SVT berichtete am Mittwoch, die Bank habe mit Überweisungen für den russischen Waffenhersteller Kalaschnikow möglicherweise US-Sanktionen gebrochen. Swedbank-Chef Jens Henriksson erklärte, das Institut habe von solchen Verstößen nichts gewusst und versprach, die Vorwürfe aufzuklären. Die Aktie der Swedbank, gegen die unter anderem in den USA bereits Ermittlungen wegen des Verdachts von Geldwäsche laufen, fiel am Mittwoch um fast vier Prozent.

Die amerikanische Kalaschnikow-Tochter darf laut SVT in den USA dort produzierte Waffen verkaufen, solange sie keine Überweisungen der russischen Mutter erhält. Diese steht wegen der russischen Annektierung der Krim seit 2014 auf einer US-Sanktionsliste. Dem Bericht zufolge überwies der russische Konzern mehr als eine Million Euro an seine US-Tochter indem es auf das Geschäftsnetz eines russischen Oligarchen zurückgriff, der Kalaschnikow-Aktionär ist. Der Sender berief sich auf eine Transaktionsliste, die ihr von einer Wall-Street-Quelle zugespielt worden sei.

Eine Kalaschnikow-Sprecherin lehnte eine Stellungnahme ab. Die Swedbank ist bereits in mehreren Ländern wegen Geldwäsche im Visier der Behörden. Sie soll über ihre estnische Filiale zwischen 2010 und 2016 jährlich bis zu 20 Milliarden Euro an verdächtigen Zahlungen abgewickelt haben. Die Bank hatte Verfehlungen bei den Vorkehrungen gegen Geldwäsche eingeräumt. Der ehemalige Konzernchef wurde gefeuert, der Aufsichtsratschef nahm seinen Hut. Eine interne Untersuchung werde voraussichtlich Anfang 2020 abgeschlossen, sagte Henriksson. Sie werde sich auch mit den neuen Vorwürfen befassen.


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