Erneut Proteste im Irak – mindestens neun Tote

  25 November 2019    Gelesen: 775
Erneut Proteste im Irak – mindestens neun Tote

Bei erneuten Anti-Regierungsdemonstrationen im Irak sind am Sonntag mindestens neun Menschen bei Polizeieinsätzen ums Leben gekommen, mehr als hundert weitere Personen sind laut Polizei und Ärzten verletzt worden. Die Proteste sind inzwischen die größten seit dem Sturz des langjährigen Diktators Saddam Hussein im Jahr 2003.

In der Hauptstadt Bagdad wurden Tränengas und scharfe Munition gegen die Menschenmenge eingesetzt, teilten Polizei und Rettungskräfte mit. Damit wollten sie verhindern, dass die Demonstranten zur Notenbank marschieren.

In der südirakischen Stadt Nassirija sei es ebenfalls zum Einsatz von scharfer Munition und Tränengas gekommen. Dort hätten die Protestteilnehmer drei Brücken besetzt. Drei Personen seien dabei getötet und mehr als 50 weitere verletzt worden. Einige Büros der Verwaltung wurden in Brand gesetzt.

Zusammenstöße gab es auch in der Hafenstadt Umm Kasr am Persischen Golf sowie in Kerbela und in Basra.

Proteste im Irak

Im Irak dauern seit Wochen Proteste gegen die politische Elite, Misswirtschaft, Korruption und die hohe Arbeitslosigkeit an. Bei den regierungskritischen Aktionen wurden bislang insgesamt rund 340 Menschen getötet. Zu den Opfern kam es größtenteils durch den Einsatz von Scharfmunition sowie übermäßige Gewaltanwendung.

jeg/sb/rtr


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