In der libanesischen Hauptstadt Beirut hatten sich in der Nacht zum Montag Demonstranten an einer Straßenblockade versammelt. Dabei ging es zunächst friedlich zu, wie Fernsehbilder zeigten. Doch kurz darauf sollen Anhänger der schiitischen Hisbollah-Miliz und der verbündeten Amal-Bewegung die regierungskritischen Demonstranten angegriffen haben.
Den Aufnahmen des Zwischenfalls zufolge beschimpften sie die Demonstranten zunächst und riefen Parolen für die Anführer von Hisbollah und Amal-Bewegung. Anschließend griffen sie die Protestierenden an. Unweit der Straßenblockade zerstörten schiitische Gegendemonstranten ein Zeltlager der Protestbewegung.
Die Demonstranten forderten die Angreifer in Sprechchören auf, friedlich zu bleiben. Sicherheitskräfte und Soldaten stellten sich schließlich zwischen die beiden Lager. Dabei setzten sie Medienberichten zufolge Tränengas ein.
In Beirut kommt es seit mehr als einem Monat immer wieder zu Protesten gegen die politische Führung. Die Demonstranten beklagen vor allem Misswirtschaft und die grassierende Korruption. Die Regierung von Ministerpräsident Saad Hariri trat im Zuge der Proteste zurück. Zu ihr gehörten auch die eng mit dem ebenfalls schiitischen Iran verbundene Hisbollah und die Amal-Bewegung.
spiegel
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