Laut der dänischen Zeitung „Jyllands-Posten“ handelt es sich um Kampfflugzeuge des Typs F-35 des US-Rüstungskonzerns Lockheed Martin. Kopenhagen soll bereits 27 dieser Maschinen erworben haben. Sands teilte jedoch gegenüber dem Blatt mit, dass mindestens fünf der gekauften Jets sich ständig in den USA befinden müssten, weil Dänemarks Piloten im US-Bundesstaat Arizona ausgebildet werden.
„(…) Rund 22 Flugzeuge werden nach Dänemark gebracht. Im Vergleich zu 38-40 F-16-Jets, die Sie bereits haben, sind das nicht so viele. Das ist tatsächlich eine Verringerung der Anzahl von Flugzeugen, Dänemark sollte sich vielleicht damit befassen“, zitiert die Zeitung am 23. November die Diplomatin.
Darüber hinaus soll sie hinzugefügt haben, die Nato fordere mehr Jagdflugzeuge. Der Ankauf von Jets könnte Kopenhagen außerdem der Erfüllung des Zwei-Prozent-Ziels der Nato näherbringen. Die Allianz erwartet von ihren Mitgliedern, dass sie zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Verteidigungsausgaben bereitstellen.
Sands wies auch auf die von Kopenhagen 2016 versprochene Stärkung der Verteidigung und Kontrolle in der Arktis hin. Die Botschafterin brachte ihre Zweifel zum Ausdruck, ob Dänemark „diese Versprechen bereits erfüllt“ habe.
Dänische Politiker kritisieren Sands scharf
Politiker der Dansk Folkeparti (DF) und der Socialdemokraterne (S) zeigten wenig Verständnis für die Aussagen der US-Diplomatin, schreibt die Zeitung „Altinget“ am Dienstag.
„Das ist einfach nicht möglich, dass die US-Botschafterin genau bestimmen will, was Dänemark kaufen soll“, sagte der DF-Sprecher für Außenangelegenheiten, Søren Espersen.
Das sei „inakzeptabel“. Das dänische Parlament werde entscheiden, welche Ausrüstung gekauft und wie viel für die Verteidigung ausgegeben werde.
Der sozialdemokratische Politiker Bjarne Laustsen zeigte sich vom Vorgehen der US-Botschafterin überrascht. Er habe gedacht, Sands sei vor allem Diplomatin und keine Brokerin.
„Ich wusste nicht, dass sie Flugzeugbrokerin geworden ist. (…) Das ist eine Neuheit, dass wir eine Botschafterin haben, die uns sagt, wir müssen Jets einer bestimmten Firma kaufen“, so Laustsen.
Sands hätte das vielleicht nicht gesagt, wenn Kopenhagen für seine Streitkräfte Eurofighter-Maschinen statt F-35 gewählt hätte.
Allerdings betonte ein Sprecher der US-Botschaft in Dänemark, bei dem Ankauf der Jets und den Ausgaben für die Arktis, über die Sands gesprochen habe, handle es sich „nur um Empfehlungen“.
F-35-Maschinen
Der Tarnkappen-Mehrzweckkampfjet F-35 Lightning II ist das zweite Kampfflugzeug der fünften Generation, das von Lockheed Martin entwickelt wurde.
Des Öfteren steht das Kampfflugzeug wegen des hohen Preises und verschiedener technischer Mängel in der Kritik. Vor zwei Jahren war bekannt geworden, dass sich F-35-Piloten über Hypoxie (Sauerstoffmangel) beklagten. Im November 2017 hatte das Pentagon die Ausrüstung der US-Armee mit den Flugzeugen F-35 eingefroren, weil die Beschichtung der Maschinen Rost angesetzt hatte.
mo/ip
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