„Leben nicht nur von Luft und Liebe“: Ministerpräsident Haseloff über Russland und Energieversorgung

  26 November 2019    Gelesen: 773
    „Leben nicht nur von Luft und Liebe“:   Ministerpräsident Haseloff über Russland und Energieversorgung

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff hat gegenüber der Agentur RIA Novosti die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen dem Bundesland und Moskau, vor allem im Energiebereich, kommentiert.

Der 65-jährige CDU-Politiker hob die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen Russland und Sachsen-Anhalt im Bereich Energie und Rohstoffe vor dem Hintergrund des in Deutschland beschlossenen Kohleausstiegs hervor.

„Russland ist zum Beispiel mit Abstand die Nummer eins bei den Importen Sachsen-Anhalts. Das betrifft vor allem Erdöl, aber auch Gas“, so Haseloff.

Für ein Industrieland wie Deutschland sei eine sichere Energieversorgung „essentiell“.

„Wir leben ja nicht nur von Luft und Liebe.“

Russland gewährleistete immer die Versorgungssicherheit

Erdgas und Erdöl würden auch künftig eine wichtige Rolle spielen, wobei Versorgungssicherheit „an vorderster Stelle“ stehe.

„Diese hat Russland immer gewährleistet.“

Laut Haseloff stellt sich Deutschland hinsichtlich der Energieversorgung möglichst breit auf. Auch in der Zukunft werden russisches Gas und Öl nach Einschätzung des Ministerpräsidenten „dazu gehören, auch über eine Pipeline wie Nord Stream 2“.

Washington will Kampf gegen Nord Stream 2 in Verteidigungshaushalt aufnehmen

Wie Jim Risch, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im Senat, am Freitag gegenüber dem US-Magazin „Defense News” mitteilte, drängen die Vereinigten Staaten erneut auf Sanktionen, um die Gaspipeline Nord Stream 2 auf Eis zu legen. Die Strafmaßnahmen seien vom US-Kongress in den Entwurf des so genannten National Defense Authorization Act (NDAA) aufgenommen worden.

Aus Sicht des Abgeordneten im russischen Föderationsrat (russisches Parlamentsoberhaus) Andrej Klimow versuchen die USA damit, nicht nur Russland selbst, sondern auch die Europäische Union als wirtschaftlichen Konkurrenten zu schwächen.

Der stellvertretende Chef des Außenausschusses des Föderationsrats, Wladimir Dschabarow, sieht die US-Pläne als Teil eines Wettbewerbsbetrugs:

„Nord Stream 2 hat nichts mit den Sicherheitsfragen in den USA oder ihrer Verteidigungskapazität zu tun. Man will anderen US-amerikanisches Gas aufzwingen, das wesentlich teurer ist.”

Nord Stream 2

Das Projekt Nord Stream 2 sieht die Verlegung einer Pipeline vor, die das russische Gas über den Meeresgrund der Ostsee direkt nach Deutschland leitet. Die Inbetriebnahme war bis Ende 2019 geplant.

Die Gasleitung soll durch die Territorialgewässer und die ausschließlichen Wirtschaftszonen der Ostseeanrainer Russland, Finnland, Schweden, Dänemark und Deutschland führen.

mo/ip/sna


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